VR-Brille StarVR: Neue Version mit eigenem Trackingsystem
Die VR-Brille StarVR mit extra weitem Sichtfeld bleibt vorerst dem Markt für Außer-Haus-VR vorbehalten. Das neueste Modell ist deutlich leichter und schicker, hat aber noch Probleme mit dem Tracking.
Das technisch herausragende Merkmal der VR-Brille StarVR ist das extra weite Sichtfeld von 210 Grad. Im Vergleich dazu bieten derzeit erhältliche VR-Brillen wie Oculus Rift und HTC Vive nur einen Tunnelblick. Die zusätzlichen visuellen Informationen in der Peripherie sollen die Glaubhaftigkeit von virtuellen Umgebungen deutlich verbessern. Ansonsten hat die Brille technisch aber noch ordenlich Nachholbedarf: Die Auflösung liegt zwar bei circa 5K (2560×1440 Pixel pro Auge), allerdings verteilen sich die Pixel auf das extra weite Sichtfeld. Die Bildwirkung - eher grobkörnig und mit teils erkennbarer Pixelstruktur - ist daher mit der von bereits erhältlichen VR-Brillen vergleichbar.
Außerdem hat StarVR noch keine Low-Persistence-Displays integriert, die zu signifikant reduzierten Schmier- und Nachzieheffekten und potenziell zu weniger Problemen mit Motion Sickness führen. Auch das Trackingsystem lässt offenbar noch zu wünschen übrig, die Latenz bei der Übertragung der Kopfbewegungen soll laut einem Test auf der E3 2016 noch zu hoch sein. Immerhin ist die Brille mit nur mehr 380 Gramm jetzt deutlich leichter als zuvor. Die Linsen sind, ähnlich wie bei Oculus Rift, eine Mischung aus herkömmlichen Gläsern und einem Fresnelschliff.
___STEADY_PAYWALL___Weitere Verbesserungen sind geplant
Die Kritikpunkte haben die Mitarbeiter von Starbreeze, dort wird die VR-Brille entwickelt, schon auf dem Zettel stehen. OLED-Displays mit Low-Persistence-Feature sind in Planung, ebenso wie ein komplett neues Trackingsystem, das laut Technikchef Emmanuel Marquez anders arbeitet als das von HTC Vive und Oculus Rift und VR-Erlebnisse über Room-Scale-VR hinaus ermöglicht. Das neue Trackingsystem soll auch externe Objekte erfassen. Ähnlich wie die Betreiber von "The Void" wird Starbreeze wohl auf ein Motion-Capture-System mit Spezialkameras und zusätzlichen Trackingmarkern setzen. Das ist wohl auch notwendig, da Starbreeze den Vertrieb der VR-Brille wie gehabt nur für das VR-Entertainment außerhalb der eigenen vier Wände plant.
Zukünftig soll die VR-Brille auch Eye-Tracking unterstützen, dafür arbeitet Starbreeze mit den schwedischen Eye-Tracking-Spezialisten Tobii zusammen. Laut Marquez kann die Technologie das Risiko von VR-Übelkeit reduzieren, da damit ein natürlicherer Seheindruck simuliert werden kann, und das Gefühl von sozialem Miteinander bei Multi-User-Erfahrungen unterstützen.
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Eine erste Spielhalle soll in Kürze in Los Angeles eröffnen, für die Produktion der Hardware konnte Starbreeze das Unternehmen Acer als Partner gewinnen. Eine Version für den Heimgebrauch schließt Marquez zum jetzigen Zeitpunkt aus. Als Endverbraucher könne man die Brille wohl kaufen, aber das würde nichts bringen, da es keine Software dafür gebe. Sämtliche Software, die für StarVR entwickelt wird, wird speziell für Out-of-Home-VR konzipiert. Da sich die VR-Brille technisch deutlich von Oculus Rift oder HTC Vive unterscheidet, dürfte StarVR nicht ohne zusätzlichen Programmieraufwand mit den bereits erhältlichen VR-Anwendungen bei Steam oder Oculus Home kompatibel sein.
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