Meta Quest: Wer kann Metas Monopol brechen?

Meta Quest: Wer kann Metas Monopol brechen?

MIXED-Leser Simon Unterhuber wollte von uns wissen, ob Meta im VR-Bereich marktbeherrschend bleiben wird oder ob ernsthafte Konkurrenz in Sicht ist.

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In den MIXED-Leserfragen beantworten wir jeden Montag eine Frage, die unsere Leserschaft beschäftigt. Schickt eure Frage an tomislav@mixed.de mit dem Betreff „Leserfragen“ und mit etwas Glück beantworten wir sie euch am darauffolgenden Montag.

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Die MIXED-Leserfrage dieser Woche stammt von Simon Unterhuber:

Wird Meta zukünftig weiterhin der Marktführer im VR-Markt sein oder seht ihr Wettbewerber?

"Hallo Simon

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Diese Frage beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit und ist angesichts von Metas gegenwärtiger Marktdominanz aktueller und dringender denn je.

Im Jahr 2018, also noch vor dem Erscheinen der ersten Meta Quest, schrieb ich einen Artikel mit der Überschrift "Virtual Reality in fünf Jahren: Wird Oculus konkurrenzlos sein?" Darin argumentierte ich, dass kein anderes Unternehmen so aggressiv an der Forschung und Entwicklung von Hardware und dem Aufbau eines eigenen VR-Ökosystems arbeitet wie Meta. Wenn kein anderes Unternehmen dem etwas entgegensetzt, wird Meta in fünf Jahren nur schwer einzuholen sein, schrieb ich.

Sechs Jahre später hat sich diese Prognose bewahrheitet. Meta Quest durchdringt den VR-Markt so stark, dass man von einem Quasi-Monopol sprechen kann. Und was macht die Konkurrenz?

Kann Apple Meta schlagen?

Der vielversprechendste Wettbewerber ist Apple, aber Vision Pro ist genauso hart gefloppt, wie ich es 2023 vorausgesagt habe. Die Hoffnungen ruhen nun auf einer preiswerteren Version des Mixed-Reality-Headsets, deren Markteinführung sich laut der jüngsten Einschätzung vno Lieferkettenanalyst Ming-Chi Kuo über das Jahr 2027 hinaus verzögern wird.

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Ob das stimmt oder nicht, spielt meiner Meinung nach keine Rolle. Selbst mit einem Gerät, das halb so viel kostet wie Vision Pro, wird Apple Meta kaum Marktanteile stehlen. Ich bin überzeugt, dass es oberhalb von 500 US-Dollar keinen nennenswerten Markt für VR-Headsets gibt, dafür müssten sie Allzweckgeräte werden, die stationären Computern und Laptops Konkurrenz machen. Davon sind sie weit entfernt.

Wo es keinen nennenswerten Markt gibt, gibt es keine Entwickler. Wo es keine Entwickler gibt, gibt es keine Anwendungen. Und wo es keine Anwendungen gibt, gibt es keine Konsumenten, die einen nennenswerten Markt entstehen lassen könnten. Meta hat mit enormen Investitionen ein VR-Ökosystem geschaffen, von dem viele Entwickler leben können. Apple hingegen hat nur ein sehr teures VR-Headset gebaut, ohne erkennbare Marktstrategie.

Wie steht es um andere Wettbewerber?

  • HTC fehlen die Mittel, um mit Meta mitzuhalten
  • Pico-Eigentümerin Bytedance fuhr die VR-Investitionen zuletzt zurück
  • Valve hat seit 5 Jahren kein VR-Headset mehr auf den Markt gebracht
  • Sony hatte keinen durchschlagenden Erfolg mit Playstation VR 2 und die PSVR 3 ist Jahre entfernt, wenn sie denn kommt.
  • Samsung und Google arbeiten an einem hochpreisigen Mixed-Reality-Headset, dessen Vorstellung noch aussteht und das aufgrund des hohen Preises voraussichtlich das gleiche Schicksal erleiden wird wie Apple Vision Pro

Der Grund, warum Meta nach zehn Jahren Marktführer ist und auch noch lange bleiben wird, liegt darin, dass Meta bereit ist, ohne Rücksicht auf Verluste über Jahre und vielleicht Jahrzehnte hinaus Milliarden in diese Technologien zu investieren, während andere Unternehmen auf kurz- und mittelfristige Gewinne drängen.

Grafik, die die Ausgaben der Reality Labs veranschaulichen.

Virtual Reality ist ein gewaltiges Verlustgeschäft für Meta. Wer will da schon mithalten? | Bild: Matthew Ball

Solange sich das nicht ändert, wird sich Metas Vorsprung in Zukunft noch vergrößern. Was Apple und Co. brauchen, ist nicht ein weiteres teures VR-Headset, sondern eine langfristige Vision und die Bereitschaft, so viel Kapital zu bluten wie Meta. Ich bin allerdings wenig optimistisch, dass sie das tun werden, solange Virtual Reality nicht massentauglicher wird.

Liebe Grüße

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Tomislav

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