Apple-Marketing zum Trotz: Vision Pro ist eine VR-Brille

Apple-Marketing zum Trotz: Vision Pro ist eine VR-Brille

Mit einer neuen Vision-Pro-Reklame und Entwicklerrichtlinien will Apple das Narrativ rund um VR-Headsets beeinflussen.

Anzeige
Anzeige

Gestern gab Apple das Datum für den US-Launch der Vision Pro bekannt. Am selben Tag veröffentlichte das Unternehmen eine neue Reklame für das Headset mit der Überschrift "Get ready".

Sie zeigt Protagonist:innen aus ikonischen Erzeugnissen der Popkultur, die sich Fliegermasken, Helme und futuristische Brillen aufsetzen. Man sieht unter anderem Ausschnitte aus Star Wars, Iron Man und Back to the Future. Am Ende der Collage sieht man eine Frau, die sich Vision Pro aufsetzt.

 

Apple möchte mit der Reklame das Tragen von Techbrillen normalisieren sowie dem eigenen Produkt einen Hauch Sci-Fi verleihen.

Anzeige
Anzeige

Interessant ist, dass die gezeigten Brillen und Helme allesamt einen Durchblick erlauben. Apple vermeidet die Assoziation mit Virtual Reality, die Realität ersetzt und damit eine dystopische Komponente besitzt. Die Technologie soll stattdessen im Sinne der Augmented Reality das natürliche Sehen erweitern, was auch den Produktnamen erklärt.

Apples Nomenklatur: Spatial Computing statt VR/AR/MR

In der Twittersphäre sorgten derweil Apples Richtlinien zur Beschreibung von Vision-Pro-Apps im App Store für Aufmerksamkeit. Sie stammen von einer Webseite für Vision-Pro-Entwickler:innen.

Aus dem Englischen übersetzt, heißt es in den Richtlinien:

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

  • Spatial Computing: Bezeichnen Sie Ihre App als Spatial-Computing-App. Beschreiben Sie Ihr App-Erlebnis nicht als Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Extended Reality (XR) oder Mixed Reality (MR).

Im Abschnitt zur Apple Vision Pro schreibt Apple ferner, dass man das Gerät nicht als "Headset" bezeichnen solle. In der gestrigen Pressemitteilung spricht Apple außerdem von "räumlichen Spielen" statt VR-Spielen.

Anzeige
Anzeige

Das Unternehmen distanziert sich von gängigen Begriffen wie Virtual Reality, Headset und Metaverse und spricht stattdessen von Spatial Computing und räumlichen Computern, was suggerieren soll, dass Vision Pro etwas vollkommen Neues ist und Apple die Technologie gewissermaßen erfunden hat, was mitnichten der Fall ist.

Vision Pro ist ein VR-Headset

Apple möchte, dass Vision Pro als eine Sci-Fi-Brille wahrgenommen wird, die in beide Richtungen transparent ist. Unterstützt wird diese Suggestion durch die EyeSight-Technologie, die die Augen der Nutzer:innen auf einem externem Display darstellt, sodass man von außen das Gefühl hat, die Brille sei transparent. Tatsächlich gab es diese Art des künstlichen Durchblicks von außen nach innen noch in keinem anderen Produkt dieser Art.

Technisch gesehen ist Vision Pro dennoch ein VR-Headset. Es hat den gleichen Formfaktor wie Geräte dieser Kategorie und nutzt die gleiche Display-Technologie wie VR-Headsets vor Vision Pro. Zusätzlich zu reinen VR-Headsets erzeugt es ein digitales Abbild der äußeren Wirklichkeit (in der Fachsprache Passthrough genannt) und damit nur eine Illusion von echter Transparenz, aber auch das gab es schon bei Geräten wie Meta Quest Pro, wenn auch in deutlich schlechterer Qualität.

Der Durchblick ist in beide Richtungen künstlich, anders als bei optischen Systemen wie Magic Leap und Hololens. Apple Vision Pro macht also nichts vollkommen anders als bisherige Geräte VR-Headsets, es macht es nur wesentlich besser. Apples Reklame und Nomenklatur kann daran nichts ändern.

Anzeige
Anzeige

Quellen: Youtube, Apple