NASA nutzt VR und KI, um virtuelle Datenwelten zu erschaffen
Die NASA nutzt Virtual Reality, um komplexe Daten besser zu verstehen – ein Blick in die Zukunft der Datenanalyse?
Im Rahmen ihrer Forschung zur Datenvisualisierung experimentiert die amerikanische Weltraumbehörde NASA am Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Südkalifornien mit Virtual Reality und Mixed Reality. Ziel ist es, die Analyse und Interpretation komplexer Daten zu verbessern, insbesondere in Bezug auf die Größe und Entfernung geologischer Merkmale auf dem Mars.
Vom Mars zur multidimensionalen Datenanalyse
Die NASA hat in der Geschichte der Virtual Reality schon immer eine wichtige Rolle gespielt und war Anfang der 80er-Jahre maßgeblich an der Entwicklung der Technologie beteiligt. Auch heute noch setzt die US-Behörde auf VR. Für das Astronauten-Training konzipierte die NASA zusammen mit Epic eine Mars-Simulation in VR. Doch auch umgekehrt hilft VR, den Roten Planeten besser zu verstehen.
Scott Davidoff, Leiter der Human Centered Design Group am JPL, und sein Team bringen Aufnahmen des Mars-Rovers Curiosity in die VR, um Wissenschaftlern ein realistischeres Bild der Marslandschaft zu vermitteln. "Das Betrachten von Bildern auf einem Bildschirm ist eine ganz andere Erfahrung als ein Spaziergang durch eine Schlucht", sagt Davidoff.
Im Vergleich zum Betrachten flacher Bildschirmdarstellungen können Entfernungen und Größen geologischer Formationen im virtuellen Raum schneller und genauer bestimmt werden. Diese Erfahrung führte zu der Idee, komplexe mehrdimensionale Daten in einer vergleichbaren VR-Umgebung darzustellen.
NASA erschafft virtuelle Daten-Welt
„In einem 3D-System zeigt deine Wahrnehmung etwas anderes“, sagt Davidoff. „Wir haben eine Datenwelt geschaffen, in der Analysten wissenschaftliche oder technische Probleme betrachten und Muster und Zusammenhänge klarer erkennen können, als sie es in einer flachen Version könnten.“
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In Zusammenarbeit mit Ciro Donalek und George Djorgovski vom California Institute of Technology (Caltech) entstand eine Software, die 3D-Visualisierungen zur Untersuchung von Beziehungen zwischen Datenpunkten verwendet. 2016 gründeten sie gemeinsam das Unternehmen Virtualitics Inc. mit Davidoff in beratender Funktion.
Fortschrittliche Datenanalyse mit KI und VR
Das Hauptprodukt von Virtualitics ist eine Software, die Künstliche Intelligenz mit 3D-Visualisierung verbindet. Sie ermöglicht es Nutzer:innen, Muster und Beziehungen in ihren Daten schneller zu erkennen, als es mit herkömmlichen 2D-Diagrammen möglich wäre.
Die Software ist kompatibel mit mehreren aktuellen VR-Headsets und kann sowohl auf dem Desktop als auch in der VR genutzt werden. Aktuell findet sie vor allem in den Bereichen Banking, Einzelhandel und medizinische Forschung Anwendung.
Dabei können Datenmengen von Tabellenkalkulationen bis hin zu umfangreichen Datenbanken verarbeitet werden, ohne dass die Daten von ihrem Ursprungsort bewegt werden müssen.
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