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HTC ist wieder einmal Vorreiter und das ist lobenswert

HTC ist wieder einmal Vorreiter und das ist lobenswert

Man kann von HTC halten, was man will: Dessen VR-Produkte sind experimentierfreudig und häufig ihrer Zeit voraus.

Das Unternehmen hat diese Woche neue Vive Tracker vorgestellt, die sich eigenständig tracken, relativ leicht und kompakt sind und Ganzkörpertracking ermöglichen. Eines Tages vielleicht sogar mit Quest- und Pico-Headsets.

Damit füllt HTC eine Marktlücke, die Meta bewusst ignoriert, weil es lieber auf eine integrierte Lösung wartet. Die Zielgruppe und Nachfrage dürfte überschaubar sein, aber existiert. Das ist HTCs VR-Strategie: früh mit neuen Technologien experimentieren und in Nischen, die Meta und andere große Akteure noch nicht besetzt haben oder besetzen wollen.

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Dieser Ansatz ist lobenswert, weil er die technologischen Möglichkeiten von Virtual Reality erweitert und wertvolle Produkt- und Markterkenntnisse liefert, die man auf andere Weise gar nicht gewinnen könnte. Auch wenn sich einzelne VR-Produkte nicht immer als erfolgreich oder ihrer Zeit zu weit voraus erweisen.

HTC in der Pionierrolle

HTC hat in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken müssen. Deren VR-Headsets haben häufig enttäuscht. Eine Pionierrolle kann man dem Unternehmen dennoch nicht absprechen.

Die erste HTC Vive (2016), die aus einer Zusammenarbeit mit Valve hervorging, war das erste VR-System auf dem Markt, das raumfüllende Virtual Reality und räumlich getrackte Controller unterstützte und stellte das Konkurrenzprodukt Oculus Rift in den Schatten.

Der erste Vive Tracker erschien 2017 und ermöglichte zum ersten Mal, Gegenstände und Zubehör in die Virtual Reality zu holen.

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Der Vive Wireless Adapter (2018) war ein früher Versuch, drahtlose VR zu etablieren, lange bevor PC-VR-Streaming zum Standard wurde.

HTC Vive Pro Eye (2019) war eines der ersten kommerziellen VR-Headsets mit integriertem Eye-Tracking, ein Hardware-Feature, das mit Playstation VR 2 zum ersten Mal Eingang in ein Endverbraucherprodukt fand. Auch im Bereich des Gesichtstrackings war HTC Pionier mit dem 2021 erschienenen Vive Facial Tracker.

HTC experimentiert gerne

HTC Vive Flow (2021) war die erste VR-Brille für Endverbraucher, die Pancake-Linsen einsetzte, ein neuer Typ Linse, der mit Pico 4 (2022) und Meta Quest 3 (2023) zum neuen Goldstandard werden dürfte.

Innovationsarmut kann man HTC nicht vorwerfen. Im VR-Bereich ist das Unternehmen seiner Zeit häufig voraus. Und das nicht nur auf Hardware-Seite: Mit Viveport Infinity war HTC das erste VR-Unternehmen, das eine Art "Game Pass" für VR-Spiele anbot. Eine Idee, mit der Meta derzeit experimentiert. HTC nahm sich zudem erfolgreich der B2B-Sparte des VR-Markts an und ist in diesem Bereich auch heute noch führend.

Der (berechtigten!) Kritik an einzelnen Produkten der letzten Jahre zum Trotz, darf man HTCs Pionierrolle in der VR-Branche ruhig einmal würdigen.