VR/AR-Armband TapXR macht jede Oberfläche zur Tastatur
Das TapXR-Armband soll Eingaben ohne Keyboard oder Maus ermöglichen. Das könnte für Virtual und Augmented Reality vorteilhaft sein.
Tap Systems arbeitet seit Jahren an ungewöhnlichen Eingabegeräten, die das Tippen ermöglichen, selbst wenn VR-Brillen die Sicht auf die Hand erschweren. Einfach mit den Fingern auf eine beliebige Oberfläche tippen, und schon setzt das System Bewegungen in Text oder vorher festgelegte Eingaben um. Auch für Eingaben mit einer AR-Brille könnte das System sinnvoll eingesetzt werden.
Beim 2018 gestarteten Modell "Tap" zogen Nutzer:innen noch fünf miteinander verbundene Ringe über die Finger. Über Bluetooth verbanden sie sich mit einem Empfänger, der dann etwa an ein Smartphone oder einen PC angeschlossen wurde.
___STEADY_PAYWALL___Das neue Modell der Fingertastatur mit dem Namen TapXR benötigt nur noch ein Armband am Handgelenk, das dann per Bluetooth mit dem jeweiligen Gerät kommuniziert.
Tastatur-Armband für Virtual Reality
Dort trackt das relativ schlanke Gadget die Fingerbewegungen, ganz ohne persönliche Kalibrierung. Die Erkennung arbeite dabei zu 99 Prozent akkurat, so der Hersteller.
Käufer:innen können also sofort loslegen, müssen zunächst allerdings die Eingaben lernen. Mit den Fingern tippt man nach einem Morsecodeprinzip auf eine Oberfläche und schreibt so unter anderem Worte.
Das funktioniert auf einem Tisch ebenso wie auf dem eigenen Arm oder Oberschenkel. Eine inertiale Messeinheit (IMU) arbeitet in sechs Freiheitsgraden (6DOF). So könne das Armband in jeder Lage präzise funktionieren, also beispielsweise während die Finger auf eine Wand trommeln. Fürs Tippen lernen dürften erneut Minispiele zur Verfügung stehen.
Nutzende seien bald dazu in der Lage, "zu tippen und Menüpunkte zu selektieren, ohne Ermüdung und mit taktilem Feedback", sagt Tap-CEO David Schick, "das ermöglicht eine viel breitere XR-Nutzung für Produktivität, Handel und das Metaverse."
Geübte Nutzer:innen schaffen laut Hersteller bis zu 70 Worte pro Minute, obwohl das System nur einhändig funktioniert. Eine klassische zweihändige Tastatur ist freilich nach wie vor schneller - etwa wenn sie in einer VR-Umgebung wie Metas Arbeitsumgebung Horizon Workrooms direkt erkannt wird.
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Nicht nur für VR und AR geeignet
Tap Systems präsentiert auch Anwendungsbereiche auf 2D-Oberflächen: Eine Grafikerin zeichnet mit dem Stylus auf einem Tablet und tippt nebenbei mit den Fingern Befehle auf die Tischplatte.
Das Armband funktioniert mit jedem kompatiblen, über Bluetooth verbundenen System und unterstützt zahlreiche Betriebssysteme von Windows bis zu Apple-Systemen. Kompatible VR- und AR-Plattformen umfassen unter anderem Meta Quest, Windows Mixed Reality, Hololens, Magic Leap, Pico, HTC Vive und Realwear. Der Hersteller prognostiziert 10 Stunden Akkulaufzeit oder 14 Tage Stand-by.
Die fortschrittlichere Technik hat ihren Preis: Während das Vorgängermodell für 180 Dollar zu haben war, werden diesmal 299 Dollar fällig. Eine weltweite Auslieferung ist im ersten Quartal 2023 geplant. Dort stehen zwei Größen sowie sechs Farben zur Wahl.
Auch Meta forscht am Metaverse-Armband
Meta arbeitet derzeit ebenfalls an einem Armband, das selbst subtile Fingerbewegungen in Eingaben umsetzt. Hierbei kommen allerdings keine Bewegungs- und Beschleunigungssensoren zum Einsatz. Stattdessen nutzt es Elektromyografie zur Erkennung elektrischer Muskelaktivität sowie maschinelles Lernen.
Je besser der Algorithmus trainiert ist, desto weniger müssen sich Hände und Finger bewegen. Das System dekodiert die Signale dann bereits am Handgelenk und wandelt sie in digitale Befehle um. Auf der Connect 2022 zeigte Meta den aktuellen Fortschritt an seinem Eingabe-Armband in einem beeindruckenden Video.
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