Zero Caliber 2 bringt arcadigen VR-Shooter-Spaß auf Quest 3, hat aber noch viele Baustellen
Zero Caliber 2 überzeugt mit einer großen Waffenauswahl, hat spielerisch aber noch Luft nach oben. Meine Erfahrungen mit dem VR-Shooter im Hands-on.
Zero Caliber 2 ist der neueste Streich des ungarischen Entwicklerstudios Xreal Games und baut direkt auf dem Vorgänger Zero Caliber auf. In dem militärischen VR-Shooter erwartet euch nicht nur eine umfangreiche Singleplayer-Kampagne, sondern auch ein Koop-Modus für bis zu vier Spielende und sogar ein PvP-Modus. Nativer Mod-Support soll für zusätzliche Langzeitmotivation sorgen.
Ich habe mir einen Eindruck von der Standalone-Version für die Meta Quest 3 gemacht und möchte euch nun von meinen Erlebnissen berichten.
Große Waffenauswahl und hakelige Steuerung
Wie für VR-Shooter mittlerweile üblich, startet auch meine Tour durch Zero Caliber 2 in einem Tutorial. Auf einem kleinen Schießstand mache ich mich nach und nach mit den verschiedenen Waffentypen vertraut. Von der einfachen Pistole bis hin zum Granatenwerfer ist alles dabei, was das Herz begehrt. Zusätzlich lerne ich hier auch direkt, wie man die Waffen mit verschiedenen Aufsätzen modifiziert.
Das geht alles sehr flüssig von der Hand und ehe ich mich versehe, werde ich auch schon in das erste richtige Level verfrachtet. Die Bewegung in Zero Caliber 2 funktioniert grundsätzlich recht gut, jedoch sind mir direkt einige grafische Bugs aufgefallen. Auch das Greifen von Gegenständen und Waffen fühlt sich oft etwas umständlich an, da die Steuerung an der ein oder anderen Stelle etwas hakelig wirkt.
Mit Wumm und Bumm durch die Gegner
Sobald die ersten Schüsse fallen, macht sich direkt bemerkbar, dass Zero Caliber 2 eher auf der arcadigen Seite des Shooter-Spektrums zu Hause ist. Auch wenn die militärische Optik und die Vielzahl an realistischen Waffen erst einmal einen anderen Eindruck vermitteln, geht es hier in erster Linie darum, möglichst viel Chaos zu verursachen.
Vorsichtiges Vorgehen und bedachte Schüsse sind eher die Ausnahme. Stattdessen habe ich mir einen Heidenspaß damit gemacht, besiegten Gegnern ihre Waffen abzunehmen und im Stil eines John Rambo durch die Level zu pflügen. Mit zwei Maschinenpistolen bewaffnet stürme ich also durch die zerstörten Häuser und schalte einen Gegner nach dem anderen aus.
Technisch ausbaufähig und manchmal eintönig
Leider haben sich in meiner Spielzeit auch einige technische Schwächen offenbart. Die schon angesprochenen Probleme beim Greifen von Objekten und Waffen sind nicht die einzigen Bugs. Oftmals kam es vor, dass ich einfach durch Gegner oder sogar Panzer hindurchlaufen konnte und sie so handlungsunfähig gemacht habe. Auch die Gegner-KI hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen.
Auf dem niedrigen Schwierigkeitsgrad konnte ich die meisten einfach überrennen, ohne dass sie groß reagiert haben. Habe ich den Schwierigkeitsgrad erhöht, waren sie zwar nicht schlauer, konnten mich dafür aber aus allen Lagen und mit traumwandlerischer Sicherheit treffen. Hier hätte ich mir mehr Mittelweg und vor allem schlauere Gegner gewünscht, die taktischer vorgehen.
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Ein weiterer Kritikpunkt ist die fehlende Abwechslung. Klar, es gibt unzählige Waffen und Aufsätze, mit denen ich mich nach Herzenslust austoben kann – keine Frage. Aber bei den Umgebungen sieht es leider etwas mau aus. Oft habe ich das Gefühl, immer wieder durch die gleichen Häuser zu laufen und Gegner auf die gleiche Art und Weise auszuschalten.
Mit der Zeit stellt sich so ein gewisser Ermüdungseffekt ein und ich hätte mir definitiv eine größere Abwechslung bei den Schauplätzen und auch bei den Aufgaben gewünscht. Immerhin ist die Spielzeit mit rund sechs Stunden für einen VR-Shooter recht ordentlich.
Mein Fazit zu Zero Caliber 2 auf der Meta Quest 3
Insgesamt konnte mich Zero Caliber 2 durchaus unterhalten. Spaß macht der Titel allemal – vermutlich vor allem, wenn man mit ein paar Kumpels im Koop loszieht und gemeinsam für Furore sorgt. Allerdings solltet ihr nicht mit der falschen Erwartungshaltung an den Shooter herangehen. Wenn ihr einen taktischen Militär-Shooter erwartet, der mit Realismus und Anspruch punktet, werdet ihr eher enttäuscht.
Hier geht es in erster Linie um leichte Action-Kost, die vor allem mit der schieren Menge an Waffen und Aufsätzen sowie dem arcadigen Gunplay zu unterhalten weiß. Für zwischendurch ist Zero Caliber 2 aber auf jeden Fall einen Blick wert – vor allem, wenn ihr Bock auf eine kleine Portion Geballer habt.
Grafisch ist die native Quest 3-Version solide, reißt aber keine Bäume aus. Die Texturen sind scharf und die Umgebungen hübsch anzusehen, ein VR-Grafikwunder ist Zero Caliber 2 aber sicher nicht. Gleiches gilt für den Sound: Hier erfüllt Zero Caliber 2 solide Genre-Standards, setzt aber keine neuen Maßstäbe.
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