Zehn Jahre Oculus-Übernahme: Wo die VR-Branche heute steht
Nun feiert auch Meta das zehnjährige Bestehen seiner VR-Bemühungen. Im Quest Blog schaut das Unternehmen auf die vergangenen Meilensteine und Produkte zurück und wirft zugleich einen Blick in die Zukunft, allerdings ohne etwas Neues zu verraten. Eine interessante Lektüre für die, die sich für VR-Geschichte interessieren.
Vor einem Jahrzehnt startete Facebook ein gigantisches VR-Projekt, das im Grunde noch immer am Anfang seiner Entwicklung steht. Ein Rückblick.
Am 25. März 2014 kündigte Facebook die Übernahme des Start-ups Oculus an, das sich auf VR-Technologie spezialisierte. Die Akquisition kostete Facebook drei Milliarden US-Dollar.
Inzwischen ist viel passiert. Der erste Anlauf, in den Mainstream zu gelangen, ist gescheitert: 2020 gab Meta die PC-VR-Sparte größtenteils auf und setzte stattdessen auf autarke VR-Headsets. Das war im Rückblick die richtige Entscheidung: Meta Quest hat sich seither knapp 20 Millionen Mal verkauft (Stand: Februar 2023) und zum ersten Mal ein VR-Ökosystem geschaffen, von dem viele Studios und Entwickelnde leben können. Es ist schwer, sich vorzustellen, wo Virtual Reality ohne Facebooks Einfluss heute wäre.
Meta kommt, Oculus verschwindet
Das Unternehmen hat viel in die Waagschale geworfen und sich 2021 sogar in Meta umbenannt, um seine Metaverse-Vision zu untermauern. Mit der Umbenennung wurde der Markenname Oculus, der bis heute für viele Menschen ein Synonym für Virtual Reality ist, fallen gelassen. Oculus Quest heißt seither Meta Quest. Die Marke Oculus lebt heute nur noch in Metas Software-Bemühungen weiter: den Oculus Studios (Metas VR-Studios) und Oculus Publishing (Metas VR-Publisher). Der letzte Oculus-Gründer verließ Facebook 2019.
Metas VR-Geschäft ist nach zehn Jahren noch immer ein Verlustgeschäft. Zwar knackte Meta im vierten Quartal 2023 zum ersten Mal die Marke von einer Milliarde US-Dollar Umsatz, doch der Verlust beträgt ein Mehrfaches dieses Beitrags. Insgesamt hat Mark Zuckerberg in den vergangenen zehn Jahren weit über 50 Milliarden US-Dollar in seine Metaverse-Vision investiert. Mehr als die Hälfte dieses Betrags floss in die Entwicklung von AR-Technologie.
Im Herbst dieses Jahres könnte Meta zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen, woran es all diese Jahre im Geheimen gearbeitet hat: eine vollwertige AR-Brille, die mit einem neuralen Armband gesteuert wird.
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Das nächste Kapitel: Meta vs. Apple?
Meta hat heute ein Quasi-Monopol auf dem VR-Markt inne. Das ist die Schattenseite der VR-Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Meta hat durch aggressive Subventionierung unrealistische Preiserwartungen geschaffen und Mitbewerber aus dem Markt gedrängt. Da das Meta-Quest-Ökosystem die Lebensader der Industrie ist, ist die Mehrheit der Studios von Metas Wohlwollen abhängig, ein Machtgefälle, das missbraucht werden kann und wurde.
Wenige Wochen vor dem zehnten Jahrestag der Oculus-Übernahme geschah etwas, das im Rückblick mindestens ebenso wichtig sein dürfte: Apple betrat den VR-Markt. Das Unternehmen hat viel Aufholarbeit vor sich und wie viel Durchhaltewillen es hat, muss sich erst noch zeigen. Virtual Reality könnte auch die nächsten zehn Jahre ein Verlustgeschäft bleiben, für Meta und für Apple.
Wichtig ist, dass Meta einen ernsthaften Konkurrenten mit einer starken, eigenen Vision bekommt und nach allem, was wir bisher von Vision Pro gesehen haben, dürfte Apple perfekt in diese Rolle passen.
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