Wireless-Kit "Rivvr" für HTC Vive und Oculus Rift erscheint vorerst nicht

Wireless-Kit

Update vom 29. August 2017:

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In einer E-Mail an Vorbesteller gibt der Hersteller Sixa bekannt, dass sämtliche Vorbestellungen des Wireless-Adapters "Rivvr" widerrufen werden. Trotz "massiver Investitionen" in die Produktentwicklung gäbe es noch immer Verzögerungen im Zertifizierungsprozess. Man wolle Besteller nicht länger warten lassen. Ob das das generelle Aus für Rivvr bedeutet, geht aus der E-Mail nicht hervor.

Ursprünglicher Artikel vom 11. April 2017: Wireless-Kit "Rivvr" macht HTC Vive und Oculus Rift kabellos

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Rund ein halbes Dutzend Hardwarehersteller wollen dieses Jahr Wireless-Lösungen für VR-Brillen wie Oculus Rift und HTC Vive auf den Markt bringen. Einer davon ist der Cloud-Spezialist Sixa, der demnächst die ersten 4.000 Einheiten produzieren und an Vorbesteller verschicken wird. Ein US-Techmagazin erhielt einen Prototyp samt HTC Vive und Laptop zugeschickt und testete das Wireless-Kit. Das Fazit fällt zwiespältig aus.

Das kalifornische Startup Sixa verkauft Computer, die ihre Daten nicht selbst generieren, sondern von der firmeneigenen Cloud streamen. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist, dass VR-Brillen nicht mehr an Computer angeschlossen werden müssen, sondern ihre Daten jederzeit und überall direkt aus der Cloud beziehen können.

Für das Wireless-Kit Rivvr, das letzten Dezember vorgestellt wurde, kommt das selbst entwickelte Kompressionsverfahren zum Tragen. Dieses soll einen Datenstrom praktisch verlustfrei von zehn Gigabit auf 40 MBit reduzieren können, sodass sich für die Datenübertragung ein herkömmliches Wi-Fi-Netzwerk eignet.

Integrierte Batterie

Anders als andere Anbieter von Wireless-Kits setzt Sixa also nicht auf zukunftsorientierte Lösungen wie WirelessHD oder WiGig, die weitaus größere Datenpakete übertragen können. Eine weitere Besonderheit von Rivvr ist, dass die Batterie im Kit integriert ist. Bei TPCast und QuarkVR stellt die Batterie eine separate Komponente dar, die mit einem Stromkabel verbunden und in die Hosentasche gesteckt wird.

Der Prototyp, den das US-Techmagazin Tom's Hardware von Sixa erhalten hat, wurde mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellt (siehe Artikelbild) und entspricht nicht der Endkundenversion. Er wirkt recht wuchtig und wird an der Kopfrückseite befestigt.

Um das Kit an die VR-Brille anzuschließen, werden die Originalkabel von HTC Vive entfernt und durch kürzere Kabel mit dem Wireless-Kit verbunden.

Auf dem von Sixa mitgelieferten Laptop war Steam und die Rivvr-Software bereits vorinstalliert. Ein Wireless-Router war im Paket enthalten. Das gesamte Hardwaresetup war von Sixa so konfiguriert, dass man nur vorinstallierte Spiele testen und Benchmarks wie VRScore oder FCAT VR nicht durchführen konnte. Die Aussagekraft des Tests ist also begrenzt, wie der Redakteur Kevin Carbotte betont.

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Einfache Installation

In einem ersten Schritt muss der Wireless-Router, der mit dem Laptop verbunden ist, in Betrieb genommen werden. Danach schaltet man das Wireless-Kit an, das ein bis zwei Minuten braucht, bis es komplett hochgefahren und einsatzbereit ist.

In einem letzten und dritten Schritt startet man die Rivvr-Software, die automatisch SteamVR öffnet und nach dem Wireless-Kit und der VR-Brille sucht. Ist die Verbindung hergestellt, kann es sofort losgehen.

Kevin Carbotte testete eine Reihe von vorinstallierten Spielen, darunter Space Pirate Trainer, Audioshield, Tilt Brush und Everest VR. In Space Pirate Trainer soll die zusätzliche Latenz nicht spürbar gewesen sein, obwohl der Redakteur versuchte, die Datenübertragung mit schnellen Bewegungen aus dem Tritt zu bringen.

Visuelle Abstriche wären trotz hoher Kompression meist keine zu sehen gewesen, allerdings gab es vereinzelt Bildstörungen. Carbotte glaubt, dass diese dann auftreten, wenn der Laptop an die Leistungsgrenze stößt.

Zwiespältiges Fazit

Carbottes Fazit ist zwiespältig: Er schreibt, dass Sixas Wireless-Lösung gut genug funktioniere, um erfolgreich zu sein und weiter, dass das System zwar nicht fehlerfrei arbeite, aber dort gute Ergebnisse liefere, wo es nötig sei.

Der Eindruck von Heise-Redakteur Jan-Keno Janssen von der CES Anfang des Jahres fiel kritischer aus: Er schrieb, dass er eine deutliche Latenz gespürt habe. Bei der Bildqualität hingegen sei kein Unterschied zur kabelgebundenen Version zu sehen gewesen.

Sicherheit werden nur Tests der Endkundenversion bringen, die nebst HTC Vive auch Oculus Rift unterstützen soll. Wann das Kit auf den Markt kommt, ist nicht bekannt.

Auf der offiziellen Internetseite kann man das Wireless-Kit vorbestellen - wahlweise mit einer kleineren oder größeren Batterie. Mit der größeren Batterie, die sechs Stunden durchhalten soll, kostet das Gesamtpaket etwa 250 US-Dollar.

| Featured Image and Source: Tom's Hardware