Grünzeug macht auch in VR glücklicher - Studie

Grünzeug macht auch in VR glücklicher - Studie

Grünstreifen in der Betonwüste bringen Entspannung, selbst in Virtual Reality: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Lille.

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Einfach mal die Seele baumeln lassen, entspannt durch den Park spazieren, den Blick schweifen lassen: Schon in realen Städten hat die Vegetation Auswirkungen auf eine entspanntere Fortbewegung. Eine Studie der Kognitions- und Neurowissenschaften an der französischen Universität Lille sollte ergründen, ob dies auch bei einem virtuellen Spaziergang mit der VR-Brille gilt.

Die 32 Probanden (Studierende und Campus-Mitarbeitende) spazierten mit einer HTC Vive auf dem Kopf insgesamt sechsmal über den virtuell nachgebauten Campus.

Aus der Blickrichtung, Zwinkerfrequenz und Verweildauer des Blicks auf bestimmten Punkten zogen die Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Wahrnehmung und ihren Einfluss auf spontane Bewegungsänderungen. In der virtuellen Betonwüste sei es häufiger dazu gekommen, dass die Studienteilnehmer plötzlich in schnellem Tempo weiterliefen. In der begrünten Kulisse war ein deutlich langsameres Tempo feststellbar.

Eine Versuchsperson schwingt die Vive-Controller, um in der VR-Welt voranzuschreiten.

Zur Fortbewegung schwangen die Teilnehmenden die Vive-Controller rhythmisch auf und ab. | Bild: Batistatou, Adamantia/Sciences Cognitives et Sciences Affectives, Univ. Lille, Lille, France

Bringen auch kleine Grünstreifen Entspannung?

"Menschen sind physiologisch besser daran angepasst, in grüner Vegetation statt in Betonumgebungen zu leben", so die Autoren in Bezug auf Studien aus der evolutionären Psychologie.

Da sich Natur aber nicht immer in größerem Stil in vorhandene Bauten integrieren lasse, hätten sich Stadt-Designer zu kleinen, eingestreuten Grünflächen inspirieren lassen. Bislang sei unklar gewesen, ob solche natürlichen "Farbtupfer" für einen erholsamen Effekt ausreichten.

Zugebaute Orte könnten allein schon ein höheres Level an Angst oder Aufmerksamkeit verursachen. Dabei weise die erhöhte Schrittgeschwindigkeit auf ein höheres Stress-Level hin.

Geleitet wurde die Studie von Adamantia Batistatou und Florentin Vandeville von der Universität Lille sowie Yvonne N. Delevoye-Turrell von der Lille University of Science and Technology Villeneuve-d'Ascq. Die Ergebnisse findet ihr auf Frontiersin.org.

Quellen: Frontiersin