Virtual Reality und Hollywood: Großes Interesse, aber auch große Unsicherheit
Die US-Filmindustrie ist immer noch unschlüssig, was sie mit Virtual Reality anfangen soll. Das zeigte sich jüngst an einer Fachkonferenz in Hollywood, an der sich Industrievertreter trafen, um über Chancen und Risiken zu sprechen, die das neue Medium birgt.
Seth Schachner ist Leiter einer Beratungsfirma, die sich auf digitale Medien und Technologie spezialisiert hat. Er besucht dieselbe Konferenz bereits vor 18 Monaten. Damals waren die meisten Besucher Vertreter von kleinen Studios, Schriftsteller und Filmemacher gewesen. Sie alle kamen, um Virtual Reality besser kennenzulernen.
Laut Schachner gab es in diesem Jahr nicht nur weitaus mehr Besucher, es waren auch mehr Industriezweige und Interessen vertreten: von Immobilienmaklern über Veteranen des Fernseh- und Musikgeschäfts bis hin Studiobossen, die die Demostationen mit Neugier in Augenschein nahmen.
___STEADY_PAYWALL___Bekannte Filmproduzenten sprachen über anstehende VR-Projekte und die großen Studios stellten VR-Abteilungen vor, mit denen sie sich für den kommenden Wettbewerb rüsten. Für Schachner ist sicher, dass Los Angeles das Zentrum einer Industrie wird, die Kino und Virtual Reality verbindet.
Noch keine Geschäftsmodelle
Die Frage ist, wem mit welcher Art von Inhalt der Durchbruch gelingen könnte. Schachner bezweifelt, dass großzügig budgetierte VR-Spinoffs bekannter Filmmarken den gewünschten Erfolg bringen werden. Wahrscheinlicher sei es, dass jemand gewinne, der die Stärken des neuen Mediums auszunutzen weiß.
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Die Spielentwickler seien der Filmindustrie in diesen Belangen voraus, weil sie jetzt schon mehr Erfahrungen mit der Produktion und Monetarisierung von VR-Inhalten sammeln. In Hollywood seien die Berührungsängste größer, weil noch gar keine Geschäftsmodelle existieren.
Ein Studioboss sagte, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauern könnte, bis man wissen werde, wie man mit Virtual Reality Geld verdienen kann. Andere wiederum würden eine breit angelegte Strategie fahren und sich fragen, wie die einzelnen Geschäftsfelder (Vergnügungsparks, Film, Fernsehen) von Virtual Reality profitieren könnten.
Schachner sieht die technologischen Entwicklungen langfristig und fragt sich, ob Kinos in fünfzig Jahren noch existieren werden oder ob Inhalte das Publikum nicht vielmehr über Mixed-Reality-Kanäle erreichen. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, müssten Filmstudios in die Digitalisierung ihrer Marken investieren, um sie für das Zeitalter räumlicher Unterhaltungsangebote fit zu machen.
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