Virtual Reality

Virtual Reality: Playstation VR nicht für Kinder unter 12

Matthias Bastian
Laut einer Umfrage der Famitsu glaubt nur ein Drittel der japanischen Entwickler daran, dass VR-Spiele sich im Mainstream etablieren können.

Ein neues Firmware-Update machte Sonys PS4-Konsole vor einigen Tagen bereit für Playstation VR. Der begleitende Erklärtext verrät auch die Altersfreigabe: Kinder unter 12 Jahren sollten die VR-Brille nicht nutzen.

Früher war alles einfacher: "Sitz nicht zu nah vor dem Fernseher, das schadet den Augen." Viel mehr Medienkompetenz brauchten Eltern und Kinder in den 90er Jahren kaum. Heute sieht das anders aus. Das Internet ist überall, ob daheim oder unterwegs, und schafft völlig neue Zugänge zu jedweder Art von Information und Inhalt. Nur ein kleiner Teil davon ist wirklich für Kinder geeignet. Demnächst bietet Virtual Reality zusätzlichen Diskussionsbedarf. Denn bisher ist fast nichts bekannt über die Langzweitwirkung der virtuellen Realität und wie sich VR-Spiele und -Apps auf die physische und psychische Entwicklung von Kindern auswirken. Erfolgreiche Therapieprogramme in der Medizin zeigen jedoch, dass VR durchaus das Potenzial hat, unser Gehirn glaubhaft zu täuschen. Demnach ist besonders bei Minderjährigen Vorsicht geboten, denn die lieben Kleinen möchte man nur ungern als Versuchsobjekt missbrauchen.

Schon im vergangenen November forderte Playstation-Boss Shuhei Yoshida ein neues System für Altersfreigaben, das in Hinblick auf VR-Spiele angepasst wird. Er sieht potenziell große Gefahren speziell für Kinder, sogar Traumata soll das neue Medium auslösen können: "Das Medium ist so intensiv, dass wir in Zukunft wahrscheinlich ein neues System für Altersfreigaben brauchen, um unsere Kunden besser auf die Inhalte, die sie erwarten, vorzubereiten", sagte Yoshida im Rahmen der Paris Games Week. Die europäische Prüfanstalt PEGI, die Computerspiele mit Altersfreigaben versieht, reagierte prompt und will das eigene Prüfsystem in den kommenden Monaten in Hinblick auf Virtual-Reality-Spiele hinterfragen. Dabei soll untersucht werden, ob die Wirkung von VR-Computerspielen aufgrund von Immersion und Präsenz intensiver ist als auf herkömmlichen Monitoren. Gegenüber MCV sagt PEGI-Direktor Dirk Bosmans: "PEGI wird die kommenden VR-Produkte anhand der bisherigen Kriterien prüfen, aber unter dem Vorbehalt, dass einige Elemente angepasst werden müssen. Das betrifft speziell die Kriterien Angst und Horror […]."

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