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Virtual Reality: Migränesimulator für Oculus Rift und Co.

Matthias Bastian
Mehr Empathie für Migränepatienten. Ein VR-Migränesimulator soll Nichtbetroffenen den Unterschied zwischen einfachen Kopfschmerzen und echter Migräne beibringen.

Die Empathiemaschine schlägt wieder zu. Diesmal sollen Menschen Migräne virtuell erleben, um mehr Verständnis für Betroffene aufzubringen. Gewollte Motion Sickness, sozusagen.

"Wie, Du kommst wegen Kopfschmerzen nicht nur Arbeit?" - der ein oder andere Migränepatient dürfte diesen Satz vielleicht kennen. Oder befürchtet ihn zu hören und taucht daher mit starken Schmerzen am Arbeitsplatz auf. Rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden regelmäßig unter Migräne, darunter viele Frauen. Trotz starker Schmerzen, Übelkeit und zum Teil sogar Störungen der Wahrnehmung und Motorik, wird die Krankheit dabei von Außenstehenden häufig als "harmlos" eingestuft. Der Grund: Sie kennen den Unterschied zwischen einfachen Kopfschmerzen und ernsthafter Migräne nur vom Hörensagen.

Der Migränesimulator von Excedrin, einem Hersteller von Schmerztabletten für Migränepatienten, soll das in Zukunft ändern. In Virtual Reality sollen Nichtbetroffene den Unterschied zwischen einfachen Kopfschmerzen und Migräne am eigenen Leib erfahren. Oculus Rift ist mit einem Rechner verbunden, den die Probanden in einem Rucksack mit sich tragen, da sie versuchen sollen, trotz Migräne normalen Alltagstätigkeiten nachzugehen. Über zwei externe Kameras an der Vorderseite der Rift-Brille wird das Bild der Außenwelt in die VR-Brille gestreamt und mit Effekten angereichert, die die Migräne simulieren. Weiße Punkte tauchen im Bild auf, die Umgebung verschwimmt vor den Augen, grelles Licht blendet, Text wird unleserlich und sogar geradeaus laufen fällt schwer.

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