Virtual Reality: Intel will VR-Brillen kabellos machen
Intel zeigt eine neue Wireless-Lösung, die Virtual-Reality-Brillen kabellos machen soll. Noch ist die Latenz allerdings deutlich zu hoch.
Zumindest bei VR-Erfahrungen im ganzen Raum sind die Kabel an VR-Brillen ein echter Störfaktor. Sie beschränken den Einsatzbereich - man muss sich immer in Nähe eins Highend-PCs oder der Konsole befinden - und sind eine potenzielle Stolperfalle. Oculus-Rift-Erfinder Palmer Luckey bezeichnet die Kabel als "großes Problem", das gelöst werden müsse, bevor die Technologie ihr Potenzial im Mainstream entfalten könne. Er glaubt, dass mobile VR-Brillen lange etabliert sind, bevor es eine kabellose Lösung geben wird.
Zumindest Intel sieht das offenbar anders. Ein Redakteur des Online-Magazins Tom's Hardware hatte die Gelegenheit, eine neue Wireless-Lösung auszuprobieren. Diese kann laut Intel zwei Screens mit FullHD-Auflösung übertragen. Der Haken: Die kabellose Übertragung benötigt 14 Millisekunden. Das ist zwar für die gebotene Gegenleistung sehr flott, für Virtual-Reality-Systeme aber noch zu viel. Der Tester berichtet entsprechend nur von einer "brauchbaren" Trackingleistung.
___STEADY_PAYWALL___Kabel haben auf absehbare Zeit die Nase vorne
Intel möchte die Latenz unter zehn Millisekunden drücken, was aber noch immer nicht ausreichen dürfte. Die magische Schwelle, bei der unsere Wahrnehmung gefühlt keine Verzögerung mehr erkennt, liegt bei 20 Millisekunden für das gesamte System. Wenn davon 50 Prozent alleine für den Übertragungsweg draufgehen, bleibt an anderer Stelle Potenzial liegen. Sowieso: Zwar werden die kabellosen Übertragungswege potenter. Gleichermaßen steigen aber die Anforderungen der VR-Systeme an Menge und Geschwindigkeit der zu übertragenden Daten. Auf absehbare Zeit dürften verkabelte VR-Brillen daher immer etwas mehr Leistung und Features bieten als ein kabelloses Gegenstück.
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Intel ist zuversichtlich, dass man mit "WiGig" - so heißt die Lösung - kurz vor dem Durchbruch steht: "Die Entwicklung ist weit fortgeschritten und unsere existierenden WiGig-Produkte können die hohen Ansprüche der VR-Nutzung hinsichtlich einer hohen Framerate und einer geringen Verzögerung mit ergänzender Peripherie erfüllen." Der Intel-Verantwortliche spricht davon, dass zukünftige Versionen der Technologie direkt in die VR-Brille integriert werden könnten. Der Prototyp wurde samt Batterie provisorisch an das Gehäuse einer Rift-Brille DK2 angebracht.
Der kabellose WiGig-Prototyp ist nicht zu verwechseln mit der Alloy-Brille, die auf Intels Entwicklerkonferenz vorgestellt wurde. Die ist zwar auch kabellos, aber hier ist die benötigte Hardware bereits im Gehäuse verbaut und muss nicht von einem externen System gestreamt werden.
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