Virtual Reality

Virtual Reality für die Therapie von Depressionen

Matthias Bastian
Mehr als 50 Prozent der Patienten zeigten nach einem Monat Virtual-Reality-Therapie weniger Anzeichen einer Depression.

Eine Studie des University College London legt nahe, dass Virtual Reality bei der Behandlung von Depressionen helfen kann. Dabei werden die Patienten mittels VR-Brille in die Perspektive eines Kindes zurückversetzt, um sich selbst zu trösten.

In einer ersten Studie wurden 15 Patienten zwischen 23 und 61 Jahren in Virtual Reality sowohl mit ihrem Erwachsenen-Ich als auch ihrem Kinder-Ich konfrontiert. Jeder der Patienten hatte innerhalb eines Monats drei Sitzungen je 45 Minuten. Einen Monat nach den Behandlungen zeigten neun der 15 Patienten deutliche Verbesserungen der Symptome, bei vier dieser neun Patienten wurde die Verbesserung als "klinisch signifikant" eingestuft. Bei sechs Patienten zeigte die Behandlung keine Wirkung.

In einer virtuellen Umgebung betrachtete sich der Patient zunächst selbst im Spiegel und versuchte, sich mental in das eigene Spiegelbild hineinzuversetzen. Um den Effekt zu verstärken, spiegelte das virtuelle Gegenüber alle Bewegungen des Probanden. Nachdem der Patient sich in die Situation eingefühlt hatte, wurde das eigene Spiegelbild mit dem eines weinenden Kindes ausgetauscht. Die Wissenschaftler gaben dem Patienten dann die Aufgabe, das weinende Kind zu beruhigen und zu trösten. Die 15 Patienten der ersten Studie fragten das Kind Sachen wie "Wann warst Du das letzte Mal fröhlich?" oder forderten es auf, an jemanden zu denken, von dem es geliebt wird.

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