Virtual-Reality-Erfahrung soll Empathie für Depressionen fördern
Die Robert-Enke-Stiftung bringt ein VR-Erlebnis zur Sensibilisierung im Umgang mit Depressionen nach Hamburg.
Am 10. November 2009 nahm sich Robert Enke für viele völlig überraschend das Leben. Der achtmalige Nationaltorhüter und Bundesligaprofi von Hannover 96 litt seit Jahren an Depressionen.
Die daraufhin vom Deutschen Fußballbund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) und Hannover 96 gegründete Robert-Enke-Stiftung sowie Enkes Ehefrau Teresa engagieren sich seitdem gemeinsam für Aufklärung, Sensibilisierung und Prävention depressiver Erkrankungen.
___STEADY_PAYWALL___Zum 10. Todestag Enkes veröffentlichte die Stiftung das VR-Erlebnis „Impression Depression“ und tourt seitdem regelmäßig durch Deutschland. Im April kommt die Veranstaltung in Kooperation mit der XR-Community von nextReality.Hamburg e.V. in die Hansestadt.
Virtual Reality soll Bewusstsein für Depressionen schärfen
Die Veranstaltung dauert etwa eine Stunde und besteht aus drei Teilen von jeweils 15 bis 20 Minuten. In der Einführung werden die Teilnehmenden behutsam in das Thema eingeführt und auf die VR-Erfahrung vorbereitet.
In der VR-Erfahrung selbst taucht ihr in die Gedanken und Erlebnisse aus der Perspektive eines depressiv erkrankten Menschen ein. Dabei erlebt ihr einzelne Facetten und Symptome einer Depression in einer Alltags- und einer Leistungssportsituation. Im Anschluss findet eine Reflexion des Erlebten statt, in der die Teilnehmenden wieder zu positiven Gedanken geführt werden.
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VR findet den Weg in die Therapie
Virtual Reality verfügt über großes Potenzial in medizinischen und therapeutischen Anwendungsbereichen. Schon 2017 versuchten australische Psychologen, mit VR Wege aus der Depression zu schaffen. Ihre VR-Erfahrung sollte Betroffenen helfen, aus einem Kreislauf von negativen Gedanken auszubrechen.
Eine aktuelle Metaanalyse zeigt zudem, dass VR-Therapien erfolgreich zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen eingesetzt werden können. Dazu wurden insgesamt 34 klinische Studien zu VR-Therapien von psychischen Störungen ausgewertet.
VR-Erfahrung richtet sich an Nicht-Betroffene
Impression Depression findet am 27. und 28. April in der Zentralbibliothek Hamburg statt (zur Anmeldung). Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Veranstalter weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass sich das VR-Erlebnis ausschließlich an Nichtbetroffene richtet. Wer bereits Erfahrungen mit Depressionen gemacht hat oder akut erkrankt ist, sollte die Konfrontation in VR vermeiden. Die Teilnehmenden müssen daher vorab eine entsprechende Einverständniserklärung unterschreiben.
- Wichtiger Hinweis: Leidet ihr selbst an einer depressiven Erkrankung oder braucht Hilfe im Umgang mit Betroffenen, findet ihr unter folgenden Telefonnummern der Telefonseelsorge jederzeit Hilfe: 0800 / 111 0111 oder 0800 / 111 0222. Weitere Informationen zu Beratungsangeboten findet ihr auf der Website der Robert-Enke-Stiftung.
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