Virtual Reality

Virtual Reality als Instrument bei der Therapie von Paranoia

Matthias Bastian
Mittels virtueller Konfrontationstherapie sollen Menschen, die unter Verfolgungswahn leiden, ihre Ängste überkommen.

Menschen, die unter Verfolgungswahn leiden, empfinden soziale Situationen häufig als bedrohlich. Psychologen der Oxford Universität glauben, dass sie die Symptome mittels Virtual Reality lindern können.

Ein typisches Problem für Paranoiapatienten sind starke Fluchtreflexe in sozialen Situationen. Belastend sind insbesondere die Momente, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, beispielsweise im Bus, im Aufzug oder in der U-Bahn. Genau solche Situationen sollen Patienten zukünftig zuerst in der VR-Brille erleben und aushalten, wobei der Leidensdruck, also beispielsweise die Anzahl der anwesenden Menschen im gleichen Raum, kontinuierlich erhöht werden kann. "Virtuelle soziale Umgebungen können ein Mittel für Patienten mit schwerer Paranoia sein, die gefürchtete Situation vorab zu erleben, um das Gelernte dann mit in die reale Umgebung zu übernehmen", schreibt das Team.

Eine erste Studie mit 30 Teilnehmern zeigt vielversprechende Ergebnisse, die virtuelle Therapie soll die Wahnvorstellungen bei der Hälfte der Probanden in nur 30 Minuten "deutlich reduziert" haben. Das neu gelernte Verhalten konnten die Patienten anschließend auch in Ansätzen in reale soziale Situationen übertragen.

PREMIUM-INHALT

Dieser Inhalt ist für unsere Abonnenten sichtbar.