AR-Apps

Tipping-Points der Digitalisierung: Smart Glasses ab 2023

Matthias Bastian
Roboter

816 Entscheider und Experten aus der IKT-Branche wurden vom World und Economic Forum zwischen März und September 2015 zu den Digitalen "Tipping-Points" befragt. Ein Tipping-Point ist der Moment, an dem eine neue Technologie im Markt Fuß fasst und unseren Alltag entscheidend verändert. Insgesamt 21 potenzielle Zukunftstrends wurden abgefragt. Für uns besonderes interessant: Was denken die Experten über Virtual und Augmented Reality?

Die Kernaussage: Ab 2023 sind zehn Prozent der weltweit verfügbaren Brillen mit einer Internetverbindung ausgestattet - davon sind 86 Prozent der befragten Experten überzeugt. Dabei wird nicht grundlegend in Augmented- oder Virtual-Reality unterschieden, in erster Linie geht es um Wearables und Visual Computing mit Brillen, die digitale und reale Inhalte miteinander verbinden können: "Mit einem direkten Zugang zu Anwendungen im Internet und zu Daten rein über das Sichtfeld kann die individuelle Erfahrung verbessert oder erweitert ("augmented") werden, so dass verschiedene immersive Realitäten entstehen." Explizit wird sogar Magic Leap genannt, das mysteriöse Start-Up, das an Augmented-Reality-Technologien forscht und unter anderem von Google finanziert wird. Auch deren Slogan wird zitiert: "Das menschliche Gehirn ist immer noch das beste Display, das je gebaut wurde." Als Vorteile der neuen Technologien werden immersive Erlebnisse und eine gesteigerte Produktivität genannt, demgegenüber stehen Risiken wie Ablenkung, die zu Unfällen führt, Traumata von negativen immersiven Erlebnissen, Sucht und ausgeprägter Eskapismus. Unsicher sind sich die Experten noch, ob die neuen Technologien wirklich im Entertainment Fuß fassen können.

Die digitale Präsenz: Die Grundlage für Virtual- und Augmented-Reality

Interessant sind auch die Ausführungen über die "digitale Präsenz". So gehen die befragten Experten davon aus, dass bis 2023 über 80 Prozent der Menschheit mindestens ein digitales Alter Ego haben wird. "Tragbare und implantierbare Technologien werden die 'digitale Präsenz' von Menschen erweitern und ihnen erlauben mit Objekten und miteinander auf neue Arten zu interagieren", heißt es im Bericht. Laut den Autoren wird unsere digitale Existenz unteilbar mit unserer physischen Präsenz verknüpft. Eine Entwicklung, die leicht zu glauben ist: Manch einer behandelt sein Facebook-Profil ja schon heute wie einen Avatar. Die entscheidende Frage lautet nun: Mit welchen Medien und Interfaces interagieren wir in Zukunft mit der virtuellen Realität, die uns schon jetzt allgegenwärtig umgibt?

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