Warum machte Meta eines der besten VR-Studios dicht? Das sagt der Gründer

Warum machte Meta eines der besten VR-Studios dicht? Das sagt der Gründer

Die Schließung von Ready at Dawn war einer der Tiefpunkte von 2024. Ein Studiogründer spricht nun, was mit dem VR-Studio passiert ist.

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Ready at Dawn entwickelte Daxter und zwei God of War-Teile für die Playstation Portable sowie The Order: 1886, bevor es sich ab 2015 Virtual Reality zuwandte. In den nächsten Jahren entwickelte es das Weltraumepos Lone Echo sowie das VR-Sportspiel Echo Arena exklusiv für Metas PC-VR-Plattform.

Lone Echo war ein Meilenstein und gilt noch heute als eines der besten PC-VR-Spiele, während Echo Arena im Multiplayer-Bereich Maßstäbe setzte. 2020 erwarb Meta das Studio.

Knapp vier Jahre später wurde das Studio überraschend dichtgemacht, ohne dass es ein einziges, Quest-natives VR-Spiel herausgebracht hätte. Ein herber Verlust von Talent für die VR-Branche.

Sparmaßnahmen zerstörten das vielversprechende VR-Studio

In einem Interview mit dem Youtube-Kanal Minnmax äußert sich jetzt Studio-Mitgründer Andrea Pessino zu den Vorgängen bei Meta.

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Laut Pessino erlebte das Studio unter Meta mehrere Entlassungswellen und schrumpfte immer mehr was die Umsetzung von Projekten erschwerte und die Moral des Teams zerstörte. Die ersten Entlassungen fielen in die Periode von Metas Krise im Jahre 2022 und auf diese folgten weitere Einschnitte, die "katastrophal" für das Studio waren und die Hoffnung auf eine Erholung des Studios schwinden ließen.

Die Arbeit an Lone Echo wurde 2021 abgeschlossen und das Studio arbeitete laut Pessino an einem geheimen VR-Großprojekt.

"Es sollte eines der größten und revolutionärsten VR-Spiele aller Zeiten werden (lacht). Natürlich, das tun sie immer. Aber dieses sollte ein großes Ding mit einzigartiger neuer Technologie und einzigartigen neuen Ansätzen werden. Es war ein großartiges Konzept. Es hat sich meiner Meinung nach wunderbar entwickelt. Ich glaube nicht, dass das etwas mit der Sache zu tun hatte, aber es war eine große, teure Sache, die wir unmöglich hätten fertigstellen können. Wir waren auf unter 70 Leute geschrumpft. Es ist nicht möglich, dass wir es hätten fertigstellen können. Aber uns wurde immer gesagt, wir würden anfangen, wieder Leute einzustellen und das Studio aufzubauen, aber so weit sind wir nie gekommen. Wir sind immer nur geschrumpft, bis sie uns dicht gemacht haben."

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Pessino deutet zudem an, dass es Probleme kultureller Natur zwischen Ready at Dawn und Meta (damals noch Facebook) gegeben habe. "Du kannst nicht ein Team nehmen und es mit deiner Kultur verschmelzen und erwarten, dass das Produkt und die Bemühungen unverändert bleiben, das ist einfach nicht möglich", sagt Pessino.

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"PC-VR aufzugeben, war ein großer Fehler"

Zurückblickend meint Pessino über Meta: "Ich kritisiere sie nicht. Ich wäre nie so anmaßend, anzunehmen, dass wir im Recht waren und sie im Unrecht. Das würde ich niemals annehmen. Aus meiner Sicht ist es eher eine Verschwendung als alles andere."

Pessino ist nach wie vor ein Befürworter von PC-VR und hält es für einen Fehler, dass Meta die Kategorie nach Lone Echo 2 eingestellt hat:

"Es war ein großer Fehler von Meta, PC-VR aufzugeben. Nicht, weil man damit Geld verdienen kann, sondern aus dem gleichen Grund, aus dem Porsche einen GT3 RS baut und mit dem Cayenne Geld verdient. Man braucht ein inspirierendes Ziel, auf das man hinarbeitet. Man kann VR wie das Handy-Äquivalent zum Gaming aussehen lassen. An Handys ist nichts auszusetzen, du weißt schon, was ich meine. Aber man muss etwas haben, das die Leute sehen können, auch wenn sie vielleicht nicht die Möglichkeit haben, sich damit zu beschäftigen. Es muss etwas geben, das das Ziel definiert. Das ist es, was PC-VR-Spiele waren. Hier konnte man wirklich an die Grenzen gehen und die Dinge vorantreiben."

Sicherlich werden wir in Zukunft noch mehr über die internen Vorgänge und vielleicht auch über Metas Sicht der Dinge erfahren, die zur Schließung des Studios geführt hat.

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