Playstation VR: Sony will realistische Charaktere schaffen
Für das VR-Spiel "Blood & Truth" will Sony neue Maßstäbe bei der Darstellung digitaler Charaktere setzen. In einem Interview gewährt der Produzent des Spiels einen Blick hinter die Kulissen und erzählt, welche Mittel und Techniken das Studio nutzt, um die Figuren so realistisch wie möglich zu gestalten.
In Blood & Truth schlüpfen Spieler in die Rolle eines Elitesoldaten, der seine Familie aus den Fängen eines Londoner Gangsterbosses befreien muss. Das Spiel ist der geistige Nachfolger von "The London Heist", einer kurzen, aber filmreif inszenierten VR-Erfahrung für Playstation VR, die Nutzer mit der kriminellen Unterwelt Londons konfrontiert.
Sie ist eine von fünf VR-Demos der Spielesammlung "Playstation VR Worlds", die vom gleichen Studio entwickelt wurde. Mit Blood & Truth sollen die besten Ansätze aus The London Heist zu einem vollwertigen Spiel ausgebaut werden.
___STEADY_PAYWALL___Dialoge statt Monologe
Die Entwickler wollen erneut Szenen einbauen, in denen aufwendig animierte Charaktere zum Spieler sprechen, erzählt der Produzent Stuart Whyte gegenüber der Webseite Gamesindustry. Wie zu Beginn von The London Heist, wo man in einem englischen Pub sitzt und von einer zwielichtigen Gestalt den Auftrag erhält, ein wertvolles Juwel zu stehlen.
Damit solche Szenen noch realistischer wirken, werden Spieler in Blood & Truth auf die Charaktere reagieren können, indem sie aus vorgefertigten Antworten wählen, die den Verlauf des Gesprächs beeinflussen.
Wie beim Vorbild wird man mit der Umgebung interagieren können. In "The London Heist" konnte man beispielsweise eine Zigarre vom Tisch aufnehmen, mit einem Feuerzeug anzünden und rauchen, während man den Ausführungen des Gegenübers folgte.
Das Studio sucht Theaterschauspieler
Für glaubhafte Charaktere sucht das Studio professionelle Schauspieler, die sich anhören und bewegen müssen, wie es sich die Entwickler das vorstellen. Die Animationen werden nicht von Hand erstellt.
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Stattdessen schlüpfen die Schauspieler in einen Motion-Capturing-Anzug und führen die Szene auf. Die Bewegungen werden anschließend auf die digitalen Charaktere übertragen. Ein kurzes Beispiel sieht man im Ankündigungstrailer oder im folgenden Gif.
Bei der Suche nach geeigneten Darstellern hält das Studio nach Schauspielern mit Theaterhintergrund Ausschau. Da es bei Theateraufführungen ähnlich wie bei Spielszenen keine Schnitte oder eine fixe Kamera gibt, wirkten die Darbietungen von Theaterschauspielern in der Virtual Reality realistischer, erklärt Whyte.
Kostümspezialisten und 3D-Storyboards
Für glaubhafte digitale Menschen müssen die Bewegungen, die Ausdrucksweise, die Stimme und das Gesicht zusammenpassen. Die Kleidung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Zu diesem Zweck hat das Studio einen professionellen Kostümspezialisten aus der Filmbranche engagiert, der das Outfit inklusive Accessoires für die Charaktere zusammenstellt.
Das Studio nutzt außerdem 3D-Storyboards: Whyte meint damit VR-Bühnen, auf denen sich die Entwickler mit der VR-Brille bewegen und Requisiten sowie Platzhalter für menschliche Figuren einfügen können, um vorab zu entscheiden, wie sich die Ereignisse abspielen und wo die Charaktere in der fertigen Szene stehen sollen. Erst dann beginnt die Arbeit an den Details.
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