Playstation VR: Sony verzichtete wegen Lieferproblemen auf Marketing
Die Lieferprobleme bei Playstation VR sind dafür verantwortlich, dass Sony nicht zu laut über die neue VR-Brille spricht. Das ändert nichts daran, dass die Hardware langfristig ein wichtiger Bestandteil von Sonys Portfolio werden soll. Vielleicht sogar wichtiger als die Konsole selbst.
Keine großen Ankündigungen, keine gigantischen Verkaufsrekorde, kaum Werbung: seit dem Launch von Playstation VR im vergangenen Oktober hört man erstaunlich wenig zu Sonys neuer VR-Brille.
Eher zurückhaltend sprachen die Japaner wiederholt von Verkaufszahlen, die "wie erwartet" seien, ohne konkrete Daten zu nennen - das lässt viel Raum für Interpretation. Der gleichzeitige Marktstart der leistungsfähigen PS4-Pro-Konsole wurde von Sony vergleichsweise intensiv beworben.
Eine Reihe von Online-Medien veranlasste das große Schweigen gar dazu, schon über einen möglichen Rückzug Sonys aus dem VR-Markt zu spekulieren. Zu so einem frühen Zeitpunkt ist das eine absurde Annahme, die aber gleichsam zeigt, dass der Virtual-Reality-Markt noch immer auf wackligen Beinen steht.
Im Gespräch mit der Webseite Gamesindustry verrät Warwick Light, der Leiter von Playstation UK, den eigentlichen Grund für die Werbeflaute. Man habe gewusst, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen werde, so Warwick, und daher darauf geachtet, das Gerät nicht zu "overhypen".
Stattdessen habe man nach alternativen Wegen gesucht, VR zu vermarkten. In UK wurde am bekannten Bahnhof "Kings Cross Station" eine gigantische Playstation-Brille aufgebaut (siehe Titelbild), die laut Light viel Medienaufmerksamkeit generierte. Unter anderem habe BBC darüber berichtet.
Für die Zukunft verspricht Light wirksame Werbemaßnahmen, die die VR-Brille einem größeren Publikum bekannt machen: "Wir kümmern uns um die Lieferprobleme und können uns dann mit eindeutigen Botschaften über VR an den Mainstream wenden."
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Die Konsole als Zubehör für die VR-Brille
Mit der leistungsfähigeren Pro-Konsole und Playstation VR möchte Sony frühzeitig einer sinkenden Nachfrage begegnen. Normalerweise, so Light, würde man bei circa 50 Millionen verkauften Konsolen einen Abwärtstrend bei den Verkaufszahlen beobachten. Diesem wolle man mit innovativen Produkten wie Playstation VR begegnen.
"VR ist eine bemerkenswerte Innovation. Es ist toll, dass die Technologie einen sinnvollen Weg aus den Laboren und in die Wohnzimmer gefunden hat", sagt Light. "Als Technologie steht VR noch ganz am Anfang, aber es ist gut, dass wir früh dabei sind. Das Potenzial ist groß."
Die VR-Brille würde dabei helfen, den Lebenszyklus der PS4-Konsole zu verlängern. Sogar mehr als das: "Es ergibt Sinn, dass zukünftig die Konsole das Zubehör für VR wird und nicht andersherum", sagt Light. Es ginge nicht allein um Games, sondern um VR-Erfahrungen aller Art.
"Es gibt viele gute 360-Grad-Videos bei YouTube. Vor einigen Tagen habe ich mir die Australian Open angeschaut und hatte das Gefühl, [...] hinter Nadal auf dem Feld zu stehen", sagt Light. Die VR-Brille würde Entwickler und Kreative aus allen Bereichen inspirieren, neue Erfahrungen zu schaffen. Das würde die Attraktivität von Playstation VR erhöhen.
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