Oculus-Rift- und HTC Vive-Apps für Cardboard samt Handtracking
Ok, eine ernstzunehmende Konkurrenz für Oculus Rift oder HTC Vive ist dieses Setup natürlich nicht. Aber es ist allemal ein unterhaltsamer Hack.
Ein Tech-Journalist des US-Magazins Destructoid baut aus einer normalen Smartphone-Brille (ca. 30 Euro ohne Smartphone) und der Fingertrackingkamera Leap Motion (ca. 50 Euro) eine Steam-VR-kompatible VR-Brille, die sogar die 3D-Controller von HTC Vive emuliert. Wie man im Video sieht, läuft unter anderem das Vive-Spiel "Space Pirate Trainer" und ist zumindest rudimentär bedienbar. Fingergesten ersetzen in diesem Fall die Triggerknöpfe der Vive-Controller.
Möglich ist das mit der kostenlosen Beta-Version von Vridge, einer App, die Rift- und Vive-Anwendungen auf das Smartphone streamt. Die App ist nur mit relativ aktuellen Smartphones kompatibel und setzt Android 5.0 oder höher voraus. Die Unterstützung für den Leap-Motion-Controller wurde erst kürzlich hinzugefügt, eine Installationsanleitung gibt es hier oder bei Destructoid.
___STEADY_PAYWALL___Natürlich ist die Funktionalität dieses Setups stark eingeschränkt: Beispielsweise muss man die Hände permanent im Blickfeld der Leap-Motion-Kamera halten, sonst verschwindet das Interface wieder. Außerdem erreichen Eingabe und Tracking nicht ansatzweise die Präzision der Vive-Controller. Zusätzlich verzichtet man auf jede Bewegungserkennung im Raum, denn die Smartphone-Brille unterstützt wie gehabt nur Headtracking.
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Die Bildqualität und die Latenz leiden ebenfalls - wenn auch erstaunlich geringfügig, die Verzögerung der Vridge-App liegt laut den Entwicklern nur bei einem bis zwei Frames - denn die VR-Anwendung wird ja nicht auf dem Smartphone berechnet, sondern via App drahtlos vom Rechner übertragen. Immerhin sind Apps, die keine große Interaktion voraussetzen und bei denen einfaches Headtracking ausreicht, gut ansehbar. Auf eine grundlegende Kompatibilität mit allen Rift- oder Vive-Anwendungen, sollte man sich natürlich nicht verlassen.
Trotz der zahlreichen Defizite ist der Hack eine nette Spielerei und zeigt, dass man schon jetzt für ein relativ kleines Budget durchaus anspruchsvolle VR-Anwendungen inklusive VR-Interface nutzen kann. Ein bisschen fraglich ist es allerdings schon, wo die Entwickler der Vridge-Software ihr Produkt dauerhaft platzieren wollen. Möglicherweise ist die Streaming-Lösung ja potent genug, um VR-Brillen der nächsten Generation die Kabelpflicht zu nehmen und wird aufgekauft.
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