NextVR verspricht Social-Features für Telepräsenz-Streams
Das US-Streaming-Unternehmen NextVR hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: In gerade einmal fünf Jahren sollen 360-Livestreams in der VR-Brille so realistisch wirken wie das echte Leben. Das allein dürfte jedoch nicht ausreichen, um VR-Streaming zum Erfolg zu machen.
Denn gerade Sportübertragungen oder Konzerte leben vom sozialen Miteinander der Zuschauer. Das zeigen zum Beispiel Public Viewings, bei denen sich tausende Menschen treffen, um gemeinsam vor einem flachen Monitor ihre Lieblingsmannschaft anzufeuern.
Ein anderes Beispiel ist jedes Bundesliga-Wochenende, an dem sich Fans in Fußballkneipen treffen - wenn sie nicht ohnehin im Stadion sind.
___STEADY_PAYWALL___Was also bringt die immersive 360-Grad-Ansicht, wenn man durch das blickdichte Brillengehäuse von der Interaktion mit seiner direkten Umgebung ausgeschlossen ist?
Ohne soziale Features könnte das Telepräsenz-Streaming ein Nischenphänomen bleiben.
NextVR will VR-Streaming sozialer machen
NextVR arbeitet an einer Lösung für das Social-Problem. Erste soziale Features werden derzeit getestet und voraussichtlich noch in diesem Jahr ausgerollt. Der Wettbewerb dürft es den VR-Streaming-Pionieren schnell gleichtun.
Wie die Social-Features genau aussehen könnten, verrät NextVR-CEO David Cole nicht. Er nennt jedoch technische Stolperfallen, zum Beispiel eine zu hohe Latenz bei der Übertragung.
Trifft man sich mit anderen Nutzern in einem virtuellen 360-Kino und der Videostream ist nicht exakt synchronisiert, jubelt oder flucht der Avatar des Kumpels schon lange vor einem selbst.
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Mit einer einfachen Audio-Übertragung ist es laut Cole aber auch nicht getan. Niemand würde ein Live-Spiel anschauen und dabei mit Freunden telefonieren, die woanders schauen.
Facebook als Vorbild?
Facebooks Social-App Spaces macht vor, wie Nutzer bequem gemeinsam 360-Videos und -Fotos ansehen und dabei ein soziales Erlebnis haben können. Das funktioniert schon jetzt gut und es ist leicht vorstellbar, dass sich Menschen zukünftig in solchen virtuellen Räumen versammeln und ein Spiel oder Konzert live gemeinsam ansehen.
Aber eben nur jene, die keine bessere Alternative in der Realität und direkt vor Ort haben. Genau diese Zielgruppe nimmt NextVR ins Visier.
"Die NBA hat kein Zuschauerproblem - mit VR können aber die Menschen Spiele besuchen, die normalerweise nicht dort sein können", sagt Cole der Webseite The Wrap. Sein Beispiel ist China, wo bis zu 300 Millionen NBA-Fans liebend gerne ein Spiel live vor Ort erleben würden, aber keine Gelegenheit dazu hätten.
Dass Nutzer gemeinsam vor Ort in ein Virtual-Reality-Stadion eintauchen - so wie im Titelbild - scheint nicht ausgeschlossen, ist aber wohl noch sehr weit weg. Dafür müsste das 360-Grad-Erlebnis qualitativ so viel hochwertiger als der herkömmliche 2D-Stream sein, dass Zuschauer die VR-Abschottung in Kauf nehmen. Das soziale Miteinander ist kaum zu ersetzen.
Die NextVR-App ist derzeit nur für Samsung Gear VR bei Oculus Home verfügbar und bietet einige kostenlose Inhalte. Der Download lohnt sich, die Videos sind qualitativ hochwertig und gut produziert. App-Versionen für andere VR-Brillen sollen circa ab September folgen.
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