Wann kommt Meta Quest 4 und was könnte sie technisch bieten?
MIXED-Leser Christian Freund wollte von uns wissen, wann Meta Quest 4 erscheint und in welche Richtung sie sich technisch weiterentwickelt.
In den MIXED-Leserfragen beantworten wir jeden Montag eine Frage, die unsere Leserschaft beschäftigt. Schickt eure Frage an tomislav@mixed.de mit dem Betreff "Leserfragen" und mit etwas Glück beantworten wir sie euch am darauffolgenden Montag.
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Die MIXED-Leserfrage dieser Woche stammt von Christian Freund:
Wann kommt der Nachfolger der Quest 3 und in welche technische Richtung wird Meta gehen?
Hallo Christian
Ich verfüge über keine Insiderinformationen, aber es gibt bereits einen Bericht, der erste Einzelheiten über Meta Quest 4 enthält. Außerdem kann man anhand von Metas bisheriger Produkt-Roadmap, Aussagen von Führungskräften und der allgemeinen technischen Entwicklung von Headsets Aussagen darüber treffen, welche technischen Features die nächste Quest-Generation bieten könnte.
Einem Bericht von The Information zufolge wird Meta Quest 4 Ende 2026 in zwei Varianten auf den Markt kommen: einer günstigeren Standard-Version und einer teureren Premium-Version. Die Codenamen der beiden Geräte lauten Pismo Low und Pismo High.
Wenn dieser Bericht zutrifft, dann plant Meta wie bei der aktuellen Quest-Generation zwei VR-Headsets der gleichen Generation, die jedoch zeitgleich und nicht um ein Jahr versetzt erscheinen werden. Meta Quest 3 kam Ende 2023 auf den Markt, Meta Quest 3S ein Jahr später. Behält Meta auch die bisherige Software-Philosophie bei, ist im Laufe des Jahres 2027 mit ersten exklusiven Quest 4-Inhalten zu rechnen, die die Technik der neuen Headset-Generation ausreizen.
Ich halte diesen Zeitplan für glaubwürdig, da schon zwischen Meta Quest 2 und Meta Quest 3 drei Jahre lagen und Meta jedes Jahr mindestens ein neues Hardware-Produkt auf den Markt bringt. Verschöbe Meta die nächste Headset-Generation, würde ein Loch in Metas Hardware-Roadmap klaffen. Auch dass die beiden Quest-Headsets gleichzeitig erschienen, ergibt Sinn, da sich der Marketing-Aufwand für Meta dadurch halbieren würde.
- 2020: Meta Quest 2
- 2021: Ray-Ban Stories
- 2022: Meta Quest Pro
- 2023: Meta Quest 3 und Ray-Ban Meta Smartglasses
- 2024: Meta Quest 3S
- 2025: Ray-Ban Meta Smartglasses mit HUD (Codename Hypernova)
- 2026: Meta Quest 4 (Codename Pismo Low / High)
Nach 2026 ist die Hardware-Roadmap weniger klar. Meta arbeitet derzeit an einer ultraleichten Mixed-Reality-Brille mit kabelgebundener Recheneinheit, die einem Bericht zufolge den Codenamen Puffin trägt und 2027 auf den Markt kommen soll, sofern sich Meta nicht für ein anderes Hardware-Projekt entscheidet. Ebenfalls in Entwicklung befindet sich die erste vollwertige AR-Brille für Verbraucher, bei der es sich um eine abgespeckte Version des Produktprototyps Orion handeln wird.
Der zweite Teil deiner Frage, lieber Christian, ist schwerer zu beantworten. Über die technischen Spezifikationen von Quest 4 und Quest 4S (so will ich sie einfachheitshalber in diesem Artikel nennen), ist noch nichts bekannt. Es gibt einen Hinweis darauf, dass Meta einen Produktprototyp mit Eye- und Facetracking testet, was jedoch nicht heißt, dass eines oder beide Headsets tatsächlich diese Features bieten werden (das Artikelbild zeigt Meta Quest Pro, das über Eye- und Facetracking verfügt).
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Ich gehe stark davon aus, dass zumindest Quest 4 Eye-Tracking bieten und dass Meta versuchen wird, auch für Quest 4S Blickerfassung zu implementieren, um Feature-Parität zwischen den beiden Geräten zu gewährleisten. Dies war Meta bereits bei Quest 3 und Meta Quest 3S wichtig, die Rechenleistung und Mixed Reality auf exakt gleichem Niveau bieten.
Eye-Tracking ist eine Schlüsseltechnologie für Virtual und Mixed Reality, die höhere Auflösungen und bessere Grafik, realistischere soziale Interaktionen und intuitivere Nutzeroberflächen ermöglicht. Metas Technikchef Andrew Bosworth sagte, dass Blickerfassung irgendwann ein Quest-Standard sein wird und es wäre unvorstellbar für mich, dass dies erst mit Meta Quest 5 passiert, also gegen Ende des Jahrzehnts. Dafür ist die Technologie zu wichtig und vorteilhaft.
Über das Eye-Tracking hinaus erwarte ich nur graduelle Verbesserungen bei Quest 4 und 4S. Das Sichtfeld wird sich, wenn überhaupt, nur geringfügig vergrößern. Interessant ist die Frage, ob Quest 4S aus Kostengründen weiterhin auf Fresnellinsen setzen wird oder ob Meta sich endgültig von der veralteten Linsentechnologie verabschiedet.
Für Quest 4 hoffe ich auf Sensoren für Facetracking und dass Metas Codec-Avatare endlich zum Produkt heranreifen und zum Premium-Feature des teureren Headsets werden. Und dass der Formfaktor und das Gewicht mit Quest 4 weiter verkleinert wird. Wie Meta das schaffen will, weiß ich allerdings nicht.
Kommende Quest-Headsets sind schlecht gehütete Geheimnisse und ich erwarte, dass wir bis Ende des Jahres eine klarere Vorstellung davon haben werden, was der Nachfolger der Quest 3 technisch bieten wird.
Liebe Grüße
Tomislav
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