Microsoft: Volumetrische Videos sollen Fotografien ersetzen
Microsoft betreibt in Redmond und San Francisco Studios für volumetrische Aufnahmen von Personen. Mit 3D-Videos könnten Menschen Erinnerungen speichern und abspielen, so wie sie passiert sind. Das macht sie zu einem wichtigen Format für das Mixed-Reality-Zeitalter.
Microsoft nutzt 106 Kameras und vier Mikrofone, um eine Person von allen Seiten einzufangen: Eine Hälfte sind RGB-Kameras, die Oberflächen und Farben filmen. Die andere sind Infrarotsensoren, die Tiefeninformationen aufzeichnen. Bei 30 Bildern pro Sekunde fallen zehn Gigabyte pro Sekunde an.
Algorithmen fügen die Kameradaten zu einem bewegten 3D-Modell der Person zusammen und reduzieren die Details. Das Ergebnis ist ein hologrammähnliches 3D-Video der Person, das mit zehn Megabit pro Sekunde per Wi-Fi auf mobile Geräte oder in VR- und AR-Brillen gestreamt werden kann.
___STEADY_PAYWALL___Mixed-Reality-Szenarien
Microsoft arbeitet seit sieben Jahren an der Technologie. Wegen der teuren und aufwendigen Technik sind die Studios nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Lediglich Prominente, Geschäftskunden und Journalisten durften bisher einen Blick in die Studios werden.
Rachel Metz von Technology Review konnte den Standort in San Francisco besuchen und sich in 3D verewigen lassen. Danach zeigte ihr Microsoft eine kurze VR-Erfahrung, die das Potenzial der Technologie vorführt. Mit der VR-Brille betrat die Journalisitin eine Szene und bewegte sich um zwei Breakdancer herum, die von Microsoft volumetrisch gefilmt wurden.
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Die Tänzer wurden von Microsoft in eine urbane 3D-Umgebung eingesetzt, die per Fotogrammetrie digitalisiert wurde. Laut Metz wirkten die beiden Elemente wie aus einem Guss. Als Alternative zur VR-Brille können Hololens-Nutzer die Tänzer in die physische Umgebung projizieren, wo sie von anderen Trägern der AR-Brille aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden könnten.
Erinnerungen in 3D
Microsoft will demnächt in London ein weiteres Studio eröffnen und mehr Gäste einladen, um das 3D-Format bekannter zu machen. Der Leiter des Westküstenstudios Steve Sullivan glaubt, dass die Aufnahmetechnik schon in wenigen Jahren erschwinglich und verbreitet sein wird, so wie vor hundert Jahren Fotostudios.
Er selbst habe seine beiden Kinder über Jahre hinweg in 3D gefilmt und das Ergebnis sei sehr viel eindrucksvoller als eine Fotografie. "Wenn ich meine Hololens trage und meinen heute siebenjährigen Sohn noch einmal als Vierjährigen erlebe, dann ist das ein packendes Erlebnis", sagt Sullivan.
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