Microsoft kauft Startup, das KI-Programmierung demokratisieren will
Computer sind dank maschinellem Lernen zu beeindruckenden Dingen fähig. Die mächtige KI-Technologie ist wegen ihrer Komplexität jedoch nur wenigen Menschen zugänglich. Microsoft möchte das ändern und erwirbt das Startup Lobe, das an einer DIY-Lösung für maschinelles Lernen arbeitet.
Lobes selbsterklärtes Ziel ist, Deep Learning einfach, verständlich und für alle zugänglich zu machen. Das Programm lässt sich über die Internetseite Lobe.ai direkt im Browser nutzen, Programmierkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Nach der Registrierung öffnet sich eine Nutzeroberfläche mit Drag-and-Drop-Funktionalität. Bestandteile des künstlichen neuronalen Netzes werden mittels einzelner Boxen visualisiert, den sogenannten „Lobes“. Die lassen sich wie in einem Flussdiagram durch Linien verbinden. Die finale Anwendung kann zuletzt auf Plattformen wie Googles Tensorflow oder Apples CoreML hochgeladen werden.
___STEADY_PAYWALL___Lobe-Plattform soll vorerst weiterbestehen
"Wir haben gerade erst begonnen, das Potenzial Künstlicher Intelligenz zu nutzen", schreibt Microsofts Technologiechef Kevin Scott in einer Pressemitteilung. "Dies deshalb, weil KI-Entwicklung und das Erstellen von Deep-Learning-Modellen selbst für erfahrene Entwickler eine komplexe Arbeit ist. Viele Menschen waren bislang im Nachteil, was KI-Entwicklung betrifft. Wir wollen das ändern."
Lobe wurde 2015 in San Francisco gegründet und besteht aus drei Mitarbeitern. Deren Produkt könnte in Microsofts eigene ML-Lösung integriert werden, bis auf Weiteres sollen sie die Arbeit an der Lobe-Plattform fortführen. "Wir entwickeln Lobe als eigenständigen Dienst weiter, unterstützen Open-Source-Standards und mehrere Plattformen", versichern die Lobe-Gründer in einem Blogeintrag.
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Techkonzerne kaufen KI-Talent ein
Die Akquisition ist bereits Microsofts dritter KI-Startup-Kauf in diesem Jahr. Das Unternehmen erwarb im Mai Semantic Machines, das sich auf konversationfähige Künstliche Intelligenz spezialisiert. Im Juli folgte der Kauf von Bonsai, einer KI-Plattform für bestärkendes maschinelles Lernen. Jede dieser Akquisitionen habe zum Ziel, die Entwicklung von KI-Modellen zu vereinfachen, heißt es in Microsofts Blog.
Die aggressiven Aufkäufe folgen einem industrieweiten Trend: Laut einer Studie von CB Insights holten sich die großen Techkonzerne zwischen 2013 und 2017 mehr als 300 KI-Startups -und Unternehmen ins Boot. Zu den aggressivsten Käufern gehören Google und Apple.
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