Metalinsen: Harvard-Wissenschaftler melden Durchbruch in der Optik

Metalinsen: Harvard-Wissenschaftler melden Durchbruch in der Optik

Wissenschaftlern von Harvard gelang es, eine flache Linse herzustellen, die kleinere und leichtere VR-Brillen ermöglichen könnte.

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Licht besteht aus unterschiedlichen Wellenlängen: Rote Lichtwellen sind länger als blaue und wandern schneller durch das Glas einer Linse. Treffen sie nicht zum gleichen Zeitpunkt auf die Netzhaut auf, nimmt das Auge unschöne optische Effekte wahr (siehe chromatische Aberration).

Um diesem Effekt vorzubeugen, bestehen heutige Linsen aus mehreren übereinander geschichteten, gekrümmten Linsen unterschiedlicher Dicke und Materials, was sie relativ dick und schwer macht.

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Der Vorteil sogenannter Metalinsen ist, dass sie flach und dünn sind. Die Lichtbrechung wird durch Nanostrukturen bewerkstelligt, die sich auf der Oberfläche der Linse befinden. Der Nachteil solcher Metalinsen war bislang, dass sie nur ein sehr beschränktes Lichtspektrum abdeckten.

Ein Startup soll Metalinsen zur Marktreife führen

Nun gelang es Harvard-Wissenschaftlern, eine Metalinse herzustellen, die das gesamte sichtbare Lichtspektrum korrekt brechen kann. Die Metalinse besitzt Nanolamellen, die auf die Geschwindigkeit des einfallenden Lichts einwirken und dafür sorgen, dass die Lichtwellen zum gleichen Zeitpunkt an ihrem Bestimmungsort ankommen.

Laut Federico Capassio, dem Leiter des Forschungsprojekts, haben Metalinsen immense Vorteile gegenüber herkömmlichen Linsen: Sie sind nicht nur dünner und leichter, sondern auch günstiger herzustellen.

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Die von den Forscher entwickelte Metalinse ist mikroskopisch klein und soll in einem nächsten Schritt auf einen Durchmesser von einem Zentimeter vergrößert werden. Die Wissenschaftler glauben, dass neben Kameras und Teleskopen insbesondere VR-Brillen von der neuen Technologie profitieren könnten. Sie würden kleiner und leichten und könnten im Gehäuse Raum für zusätzliche Elektronik schaffen.

Harvard hat die Erfindung bereits patentieren lassen und an ein Startup lizenziert, das daraus ein kommerzielles Produkt entwickeln soll. Um welches Startup es sich handelt und ab wann mit einem ersten Produkt gerechnet werden kann, verraten die Forscher nicht.

Die wissenschaftliche Arbeit zur Metalinse steht hier.

| Featured Image: Jared Sisler / Harvard SEAS | Source: Harvard