Gracia bringt Gaussian Splats in die Quest 3 - Gimmick oder geil? Jetzt auch im Quest-Store
Gracia ist ab sofort via App Lab im offiziellen Meta Horizon Store erhältlich. Die Entwickler geben an, die Auflösung gegenüber der bisherigen Sideload-Version um 50 % erhöht zu haben.
Gaussian Splatting könnte den Traum begehbarer Fotos und Videos wahr werden lassen. Ich habe es am Beispiel von Gracia mit Quest 3 ausprobiert.
Eine Szene in der Welt aufnehmen und diese später als 3D-Umgebung mit einem VR-Headset begehen können: Volumetrische Medien sind ein alter Traum, der mit Gaussian Splatting ein Stück näher rückt.
Gaussian Splatting ist eine auf maschinellem Lernen basierende Rendertechnik, die aus Fotografien eines realen Ortes eine begehbare digitale Kopie desselben erzeugt. Diese 3D-Szenen ermöglichen im Gegensatz zu anderen immersiven Formaten wie 180-Grad-Filmen und Apples Spatial Videos eine freie Verschiebung der Perspektive.
Das Start-up Gracia AI hat eine Pipeline entwickelt, die Gaussian Splats zehnmal schneller rendern soll als andere Lösungen auf dem Markt, sodass diese (mit Einschränkungen) selbst auf autarken Headsets wie Meta Quest 3 berechnet werden können. Deren Plattform Gracia, so die Vision, soll ein Youtube für volumetrische Inhalte werden, auf der man Gaussian Splats hochladen, teilen und anschauen kann.
Gracia gibt es auf Steam für PC-VR-Headsets sowie auf Sidequest für Quest 3. Ich habe letztere Version ausprobiert, um herauszufinden, was dahinter steckt.
Gaussian Splats auf Quest 3: Magere Auswahl, tiefe Auflösung
Hat man das kleine Programm via Sideloading auf Quest übertragen und gestartet, öffnet sich ein Fenster mit der Gracia-Webseite. Ich empfehle, sich vorab auf einem Computer statt in der VR für ein Konto zu registrieren. Denn erst dann kann man sich volumetrische Szenen ansehen, auf das Quest-Headset herunterladen und in einer immersiven Umgebung anschauen.
Die Auswahl an Inhalten ist derzeit äußerst beschränkt. Zumindest für Quest 3 sind nur eine Handvoll Szenen ohne bewegte Elemente verfügbar: eine Cyberpunk-Kunstperformance mit dem Titel Embyro of the Future sowie eine Reihe von Alltagsszenen. Nur wer Gracia auf dem PC nutzt, erhält Zugriff auf sämtliche Inhalte der Plattform, einschließlich selbst hochgeladener Gaussian Splats. Diese müssen offenbar optimiert werden, um überhaupt auf Quest 3 zu laufen.
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Die Auflösung der verfügbaren Szenen ist nicht besonders hoch und teilweise sieht man Artefakte sowie Fixed Foveated Rendering. Quest 3 dürfte also bereits an der Leistungsgrenze arbeiten.
Gracia gibt einen ersten Einblick in die Möglichkeiten der Technologie, und es ist beeindruckend, dass die Splats flüßig auf dem Headset gerendert werden. Aber man sieht auch, dass die Technnologie noch in den Kinderschuhen steckt.
Bleiben die eigenen Splats und andere interessante Inhalte PC-VR vorbehalten, dann bleibt die Plattform eine Nische. Gracia ist interessant für Technik-Nerds, aber (noch) nichts, das Normalnutzer:innen motivieren wird, sich eine Quest 3 aufzusetzen.
Gracia: Zuerst Momentaufnahmen, später Videos
Eigene Splats erstellen kann man heutzutage recht einfach. Alles was man braucht, ist ein zeitgemäßes Smartphone und eine App wie Polycam, Luma, Scaniverse oder Kiri Engine. Ich habe ein selbstgemachtes Splat auf Gracia hochgeladen, aber mit Quest 3 konnte ich es mir nicht anschauen. Dafür brauche ich einen PC – was mir den Aufwand nicht wert ist.
Gracia hat in einer ersten Finanzierungsrunde 1,2 Millionen US-Dollar eingesammelt und will zu einem späteren Zeitpunkt neben volumetrischen Fotos auch volumetrische Videos unterstützen. Irgendwann soll man nachträglich auf Konzertbühnen oder in den UFC-Ring steigen können, schreibt das Start-up. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Gracia könnt ihr auf Steam für PC-VR-Headsets und auf Sidequest für Quest 3 herunterladen. Eine Version für Vision Pro ist ebenfalls in Entwicklung.
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