Junge mit Muskeldystrophie spielt mit seinen Blicken Klavier
Dass neue Technologien wie Virtual Reality nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch zu sinnvollen Zwecken eingesetzt werden können, beweisen die Entwickler der VR-Brille FOVE. Für einen kleinen japanischen Jungen, der unter Muskelschwund leidet und seine Arme und Hände nicht mehr richtig bewegen kann, entwarfen sie ein spezielles Programm mit dem der Junge allein mit seinen Blicken Klavier spielen kann. Das funktioniert so: In der VR-Brille sind zwei nach innen gerichtete Kameras eingebaut, die bis auf 0,2 Grad genau die Blickrichtung des Jungen erkennen. Der Junge sieht eine Art virtuelles Notenblatt vor sich. Schaut er auf eine der Flächen auf dem Diagramm, drückt das dazugehörige Programm die entsprechende Taste auf dem Klavier nach unten und die korrekte Note erklingt.
Außerdem kann der Junge wählen ob er mit seinem Blick nur einzelne Töne oder ganze Akkorde anschlagen möchte. FOVE inszenierte die Geschichte als großes Event, bei dem der Junge als Pianist vom Chor seiner Schule begleitet wurde. Das Beispiel zeigt, wie viel Potenzial in diesen neuen Technologien steckt, um auch das Leben von körperlich benachteiligten Menschen zu verbessern. So wurde die Blicksteuerung bereits in anderen Kontexten getestet. In ersten Experimenten konnten körperlich behinderte Kinder kleine Roboter über ihre Blicke steuern, die sie zukünftig im Alltag unterstützen könnten.
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