Intel kauft Computer-Vision-Spezialisten Movidius
Movidius soll dabei helfen, Intels Realsense-Technologie zu verbessern. Das Verfahren für das Raumscanning ist gerade für Virtual und Augmented Reality von großer Bedeutung.
Das Interesse von Intel weckte wohl Movidius' Computerchip Myriad 2, der für das maschinelle Sehen (Computer Vision) optimiert ist. In Kombination mit externen Kameras und Algorithmen für das Selbstlernen bringt der Chip dem Computer bei, die Umgebung dreidimensional wie das menschliche Auge zu erfassen.
Das ermöglicht räumliches Tracking ohne externe Sensoren und die Erfassung von Handbewegungen und Gesten. Im Kontext von Augmented Reality können digitale Objekte exakt in den Raum eingepasst werden. Für die schnell wachsende VR- und AR-Branche ist das maschinelle Sehen eine wichtige Kerntechnologie. Gerade mobile VR-Brillen erkennen derzeit nur die Rotation des Kopfes, keine Bewegung in die Tiefe des Raumes. Das neue Trackingverfahren wäre eine deutliche Verbesserung.
___STEADY_PAYWALL___Der Myriad 2 Chip ist auf die Verarbeitung dieser speziellen Datensätze bei geringem Energieverbrauch und geringer Wärmeentwicklung optimiert. Daher ist der Chip besonders für mobile VR- und AR-Brillen oder Smartphones geeignet. Ziel sei es, so Intel, bis 2020 bis zu "50 Milliarden vernetzter Geräte das menschenähnliche Sehen beizubringen".
"Wenn Computer sehen können, werden sie autonom und das ist erst der Anfang", schreibt Remi El-Ouazzane, Gründer und Geschäftsführer von Movidius.
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Die Übernahme könnte die Entwicklung des mobilen VR-/AR-Marktes enorm beschleunigen
Movidius kooperierte bereits mit Google im Augmented-Reality-Projekt Tango. Auch Lenovo setzt für zukünftige VR-Hardware auf den kleinen Computer-Vision-Chip von Movidius. Ein Phablet von Lenovo mit Tango-Technologie erscheint in den kommenden Wochen. Das Phab 2 Pro wird als erstes mobiles Endgerät überhaupt native Augmented-Reality-Apps anbieten. Für die Smartphone-Branche ist das die erste echte Innovation seit vielen Jahren und sie hat das Potenzial, einen komplett neuen App-Markt zu erschaffen.
Intel kündigt an, dass der Movidius-Chip unter anderem in Virtual-, Augmented- und - wie Intel es nennt - Merged-Reality-Hardware eingesetzt werden soll. Intels kürzlich angekündigte VR-Brille Project Alloy nutzt den Chip noch nicht. Hier kommt bislang ausschließlich Intels Eigenentwicklung Realsense zum Einsatz. Für die zweite Iteration der mobilen und komplett eigenständigen VR-Brille, die Herstellern als Designvorlage dienen wird, dürfte sich das ändern.
Details zur geplanten und noch nicht vollzogenen Übernahme geben die beiden Unternehmen nicht bekannt. Gibt Intel Vollgas mit Computer Vision? Diskutiere mit anderen VR- und AR-Fans im VRforum.
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