Haptischer VR-Handschuh soll virtuelle Tastaturen in VR-Brillen ersetzen

Ein Entwickler stellt eine selbst gebaute Handtastatur mit acht Tasten und Bewegungssensoren als alternative Eingabemethoden in VR vor.
Mateusz Czapliński hat eine tragbare Tastatur namens „Clawtype“ entwickelt, die am Handgelenk befestigt wird und speziell für Anwendungen in Virtual Reality konzipiert ist.
Das Gerät besteht aus zwei Reihen mit je vier Tasten, die unter den Fingern des Nutzers positioniert werden. Da acht Tasten nicht ausreichen, um alle Buchstaben und Sonderzeichen darzustellen, werden Tastenkombinationen eingesetzt, um das Zeichenspektrum zu erweitern.
Auch Maussteuerung möglich
Zur Maussteuerung nutzt die Clawtype einen Gyroskop-Sensor, der Handbewegungen erfasst und in Cursorbewegungen umwandelt. Die Konstruktion besteht aus 3D-gedruckten Teilen wie Tastenabdeckungen, Handplatte und Schalterhalterungen. Als Steuerungseinheit dient ein SparkFun Pro Micro RP2040 Entwicklungsboard, das die Eingaben der Tasten und des Gyroskops verarbeitet und als USB-HID-Gerät fungiert, sodass ein Computer es als standardmäßige Tastatur und Maus erkennt.
Der Erfinder hat die 3D-Designdateien und den Programmcode unter einer offenen Lizenz auf GitHub veröffentlicht. In einem Demonstrationsvideo zeigt Czapliński, dass die Bedienung des Geräts zwar gewöhnungsbedürftig ist, es aber für VR- und mobile Anwendungen Vorteile gegenüber herkömmlichen Eingabemethoden bieten kann.
Tastaturen in VR: Eine ungelöste Herausforderung
Die Eingabe von Text und Daten stellt in Virtual Reality nach wie vor eine Herausforderung dar. VR-Nutzende koppeln deshalb entweder eine Bluetooth-Tastaturen mit der VR-Brille oder müssen sich mit umständlichen virtuellen Tastaturen behelfen.
Ohne haptisches Feedback ist das Tippen allerdings wenig intuitiv. Trotz zahlreicher Versuche konnte bisher kein massentaugliches Eingabegerät entwickelt werden, das mit der Geschwindigkeit und Genauigkeit einer herkömmlichen Tastatur mithalten kann.
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Forschung arbeitet and Armbändern und Software-Lösungen
Die Meta Reality Labs und die ETH Zürich haben beispielsweise eine Software namens „TouchInsight“ für die Quest 3 entwickelt, die beliebige Oberflächen in virtuelle Tastaturen verwandeln kann. Laut einer Studie mit zwölf Teilnehmern erreichten Nutzer damit durchschnittlich 37 Wörter pro Minute bei einer Fehlerrate von 2,9 Prozent – deutlich besser als die schwebende Quest-Tastatur mit etwa 20 Wörtern pro Minute und einer Fehlerrate von 8 Prozent.
Auch das Unternehmen Tap Systems entwickelte eine alternativen Eingabemethoden. Ihr TapXR-Armband erkennt Fingerbewegungen und ermöglicht es, auf beliebigen Oberflächen zu tippen. Geübte Nutzende sollen damit bis zu 70 Wörter pro Minute erreichen können. Das Armband ist mit verschiedenen VR- und AR-Plattformen kompatibel, darunter Meta Quest, Windows Mixed Reality, HoloLens und HTC Vive.
Meta selbst forscht ebenfalls an einem Armband, das mittels Elektromyografie elektrische Muskelaktivität erkennt und in digitale Befehle umwandelt. Dieses System könnte in Zukunft Eingaben ermöglichen, ohne dass Hände und Finger sich stark bewegen müssen.
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