Hands-On mit der VR-Brille V One: Sieht gut aus, macht wenig Spaß
Update vom 7. September 2016:
Der positive Ersteindruck des Mashable-Redakteurs bestätigt sich im Hands-on auf der IFA leider nicht. Zwar ist der Formfaktor der Brille wie versprochen, jedoch sitzt sie nicht besonders bequem auf der Nase und hält kaum im Gesicht. Zu den Rändern hin spiegelt die Brille so stark, dass man teils deutlich erkennen kann, was gerade hinter einem passiert. Immersion oder gar ein Gefühl von Präsenz in der Virtual Reality kommt so nicht auf.
Auch die Demos überzeugten nicht. Die Brille war zwar mit einem PC verbunden, gezeigt wurden aber nur gerenderte 360-Videos. Außerdem erkennt die V-One-Brille - so wie herkömmliche Smartphone-Brillen - nur die Rotation des Kopfes, keine Bewegungen in die Tiefe des Raumes. Zwar lässt sich die Qualität des Displays anhand von 360-Videos nur schwer beurteilen, aber der Fliegengittereffekt trat deutlicher hervor als bei Oculus Rift oder HTC Vive. Der Sweetspot für die optimale Schärfe liegt relativ klein in der Mitte der Linsen. Zu den Rändern wird das Bild recht unscharf.
___STEADY_PAYWALL___Die Hardware taugt im derzeitigen Zustand bestenfalls als früher Prototyp. Das wurde von den Machern vor Ort aber auch erkannt und wiederholt bestätigt. Unabhängig von der dargebotenen Leistung: In puncto Formfaktor zeigt Dlodlo, in welche Richtung es gehen könnte.
Ursprünglicher Artikel vom 9. August: Neue VR-Brille aus China: V One sieht aus wie eine Sonnenbrille
Bislang konnte VR-Hardware aus China noch nicht überzeugen. Vielleicht ändert das die enorm schlanke VR-Brille V One.
Den Unterschied zu Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR sieht man auf den ersten Blick. Anstatt klobig und groß auf dem eigenen Haupt zu lasten, kann man die V One fast wie eine gewöhnliche Sonnenbrille aufsetzen. Das ist genau der Formfaktor, den Facebook, Google und Co. schon seit geraumer Zeit als langfristiges Ziel angeben. Die Mega-Konzerne hoffen, dass das in den kommenden fünf bis zehn Jahren gelingt.
Eine gesunde Portion Skepsis ist also angebracht, wenn ein Redakteur von Mashable nun in Superlativen über die neue VR-Brille vom chinesischen Hersteller Dlodlo schreibt. Er habe nach den ersten Berichten durchaus Zweifel gehabt, heißt es in dem Bericht, aber nach seinem Hands-on Test im Rahmen eines Presse-Events in New York sind diese offenbar verflogen. "Beeindruckend" und "magisch" soll die neue Hardware sein, sogar "die Zukunft der VR-Brillen".
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Externer Zuspieler auf Basis von Android
So wie die meisten gängigen VR-Brillen ist auch die V One auf einen externen Zuspieler angewiesen. In diesem Fall ist es aber nicht das Smartphone, der PC oder die Konsole, sondern eine externe Rechnerbox, die via Kabel verbunden wird. Die Box hat in etwa die Größe eines iPod Touchs und läuft mit Android. Das Innenleben der Box besteht unter anderem aus einem Vierkernprozessor und einem Akku mit 3.000 mAh, der für rund zwei bis drei Stunden Video anschauen reichen soll. Ergänzend zur Box soll man die V One auch an ein Smartphone oder den PC anschließen können.
In der Brille ist laut Mashable ein WQHD-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln verbaut; auf der offiziellen Webseite wird allerdings nur eine Auflösung von 2.400 x 1.200 Pixeln angegeben. Im neuen Trailer hingegen wird eine Auflösung von 2.560 x 1.024 Pixeln genannt. Man darf gespannt sein, was es dann wirklich wird.
Unabhängig von den exakten Spezifikationen soll das Display laut dem Mashable-Tester nicht nur schärfer sein als alle von ihm bislang getesteten VR-Brillen, sondern auch keine Probleme mit dem Fliegengitter-Effekt haben. Damit aufgrund der offenen Bauweise kein störendes Licht einfällt, hat die Mini-Brille seitliche Abdeckungen. Bei der maximalen Bildwiederholrate (90Hz) und dem Sichtfeld (105 Grad) muss sich die China-Brille keinesfalls vor der westlichen Konkurrenz verstecken. Das Gewicht wird vom Hersteller mit nur 78 Gramm angegeben.
Offen ist, woher die spannenden VR-Anwendungen kommen, wegen denen man die schlanke Brille aufsetzen sollte. Augenscheinlich richtet sich das Gerät in erster Linie an Fans des 360-Videos. Sensoren für das Headtracking sind zwar verbaut, aber eine Positionserkennung wie bei Oculus Rift und Co. ist nicht vorgesehen.
Verkauft wird die VR-Brille im Rahmen einer Kampagne bei Kickstarter, die in rund vier Wochen starten soll. Der Preis wird anfänglich bei 559 US-Dollar liegen. Das im Trailer unten veranschaulichte und beeindruckende Handtracking ist wohl eher nicht Teil des Lieferumfangs. Parallel zum Launch möchte Dlodlo einen App-Store einrichten. Einen Vorgeschmack darauf gibt es mit der Dlodlo VR-App für Android.
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