Googles neuester Rendertrick bringt Earth VR auf mobile Geräte
Im Mai stellte Google auf der hauseigenen I/O-Konferenz ein neues Renderverfahren vor, das komplexe 3D-Grafik auf mobilen Geräten ermöglicht. Nun nutzt das Unternehmen die Technologie, um Ansichten aus Google Earth VR auf mobilen Geräten flüssig zu rendern.
Google Earth VR ist derzeit Nutzern stationärer VR-Brillen wie Oculus Rift und HTC Vive vorbehalten, da die Rechenleistung eines Smartphones nicht ausreicht, um das digitale Gegenstück der Erde flüssig darzustellen. Das"Seurat" genannte Renderverfahren macht dies nun dennoch möglich, wenn auch mit gewissen Einschränkungen.
Die nach dem französischen Maler Georges Seurat benannte Technologie definiert in einem ersten Schritt einen Raum, von dem aus man auf eine 3D-Szene blickt (siehe Gif). In einem zweiten Schritt werden Bilder aus den Perspektiven erstellt, die der definierte Raum zulässt. Die Bilder enthalten die Farb- und Tiefeninformation der abfotografierten Szene.
___STEADY_PAYWALL___Danach berechnet Seurat aus diesen Informationen eine stark vereinfachte 3D-Kulisse, die nur noch darstellt, was man aus den vordefinierten Perspektiven sieht. Was hinter einem Gebäude liegt, wird nicht gerendert, was enorm Rechenleistung spart und eine flüssige Darstellung der Szene auf Smartphones ermöglicht.
Im folgenden Gif sieht man das digitalisierte Manhattan aus Google Earth VR zuerst aus dem vordefinierten Blickraum. Zwischen dem vollständigen 3D-Rendering und der Seurat-Szene ist kein Unterschied zu erkennen. Erst wenn die Kamera aus dem Blickraum herausfährt, erkennt man die Bereiche, die nicht gerendert werden.
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Laut Google konnten die Anzahl Polygone durch Seurat von mehreren Millionen auf circa 20.000 reduziert werden (50-fache Kompression), die Texturengröße wurde von mehr als einem Gigabyte auf 5 Megabyte reduziert (200-fache Kompression).
Ende September brachte Google ein Update für Google Expeditions heraus, das mehrere Seurat-optimierte Szenen aus Earth VR enthält. In der App kann man mit Android-Geräten seit Mitte Juli auf Solo-Exkursionen gehen, mit iOS-Geräten ist das mit dem neuesten Update nun ebenfalls möglich.
Im folgenden Youtube-Video sieht man Googles Seurat-Ankündigung vom Mai 2017. Das Unternehmen demonstrierte die Technologie anhand einer Star-Wars-Demo, die von Disneys Labor für immersive Medien (ILMxLab) erstellt wurde.
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