Gay-Künstler will homophoben Gamern den Spaß an VR nehmen
Der Indie-Entwickler Robert Yang ist bekannt für seine außergewöhnlichen Spiele, die Homosexualität zum Kerninhalt haben. Jetzt möchte er aus einer ganz besonderen Motivation heraus für die VR-Brille entwickeln.
"Hurt Me Plenty", "Rinse and Repeat" oder "Stick Shift" heißen die Spiele, in denen Yang versucht, aus dem Schwulsein ein Spielerlebnis mit Tiefgang zu machen. Dass es sich dabei nicht um typische Games, sondern um künstlerische und gesellschaftskritische Statements handelt, kommt speziell bei einigen YouTube-Gamern nicht an.
Beispielsweise warnt der erfolgreiche YouTuber "jacksepticeye" seine Zuschauer vor dem Inhalt eines seiner eigenen Videos, in dem er Yangs Spiele demonstriert. Sie sollten aufpassen, dass sie nicht "total ausflippen und den Boden vollkotzen".
___STEADY_PAYWALL___Yangs neuestes Spiel "Radiator 3", ein Duschsimulator, bei dem man in einer Gruppendusche anderen Männern den Rücken schrubbt, unterstützt erstmals Virtual Reality. Das Spiel soll im Winter 2017 erscheinen, eine Vorabversion ist bei Steam erhältlich.
"Virtual Reality ist keine Empathiemaschine"
Yang hat sich offenbar nicht für die VR-Unterstützung entschieden, da er so überzeugt ist vom immersiven Potenzial des neuen Formats. Insbesondere das Gerede über die "Empathiemaschine", das in der VR-Szene häufig als großes Potenzial der VR-Brille beschrieben wird, provoziert den Indie-Entwickler. Er sei absolut gegen die Behauptung, dass VR das Mitgefühl fördere.
Yang sagt zur Webseite Kotaku: "Woher weiß man, dass das Empathie ist, was man da fühlt? Muss man wirklich eine VR-Brille aufsetzen, um Empathie zu fühlen? Kann man einer Person nicht einfach zuhören und ihr Glauben schenken? Muss man dabei noch unterhalten werden? Geht es dabei wirklich um andere oder nur um einen selbst?"
- MIXED.de ohne Werbebanner
- Zugriff auf mehr als 9.000 Artikel
- Kündigung jederzeit online möglich
Er möchte VR stattdessen nutzen, um Kunst zu erschaffen, die so "obszön schwul" ist, dass sie homophoben VR-Nutzern den Spaß an der VR-Brille nimmt. "Es wäre toll, wenn ich sie davon überzeugen könnte, dass VR für schwule Menschen ist und die widerlichen Personen VR fernbleiben", sagt Yang.
Sein Ausblick auf die Zukunft ist alles andere als positiv. Technologie würde über kurz oder lang jede Kultur verderben, glaubt Yang. Virtual Reality beschreibt er als "seltsame, unschlüssige Sache", mit der niemand Geld verdienen könne. "Daher finanzieren sie interessante Kunstprojekte."
Mehr Informationen zu Robert Yang und seinen Projekten gibt es hier.
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.