Preise für Grafikkarten fallen, Nvidia startet neue Vertriebsaktion
Update vom 10. Mai:
Kaum schlägt sich die sinkende Nachfrage der Krypto-Miner dezent in den Grafikkarten-Preisen nieder, startet Nvidia - das ist ironisch - die Vertriebsaktion "Made to Game" und verspricht für die GeForce GTX 10er-Serie eine "große Verfügbarkeit bei den Einzelhändlern zu fantastischen Preisen". Die Karten seien ab sofort bei vielen Händlern "wieder erhältlich".
Tatsächlich gibt es die 10er-Serie im Netz so günstig wie seit Monaten nicht mehr. Wer in den gängigen Preissuchmaschinen herumschaut, findet unter anderem eine GTX 1070 Ti ab 470 Euro und eine GTX 1070 ab 450 Euro. Die Ti bietet in diesem Fall das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
___STEADY_PAYWALL___Die VR-Einsteigerkarte GTX 1060 gibt es vereinzelt für unter 300 Euro. Auch die Spitzenmodelle GTX 1080 (ab 540 Euro) und GTX 1080 Ti (ab 750 Euro) sind günstiger zu haben. Letztgenannte Highend-Karte kostete in den vergangenen Wochen meist über 1.000 Euro.
Allerdings liegen die Preise noch immer über der offiziellen Preisempfehlung zum Marktstart. Wer also nicht ganz eilig Aufrüsten muss, sollte eher noch abwarten, wie sich der Markt in den kommenden Wochen entwickelt. Im Laufe des Jahres sollte Nvidia außerdem eine neue Karten-Generation ankündigen, sodass die 10er-Serie weiter im Preis fällt.
Update vom 26. April 2018:
Bericht: Umsatzeinbruch bei Grafikkarten-Herstellern könnte zu Preissenkungen führen
Laut einer Meldung des in Taiwan ansässigen Tech-Nachrichtendienstes Digitimes sank die Nachfrage nach Highend-Grafikkarten im April um 40 Prozent. Betroffen seien unter anderem Gigabyte Technology, Micro-Star International (MSI) und TUL. Als Grund nennt die Webseite einen geringeren Bedarf der Krypto-Mining-Szene.
Viele Krypto-Kunden hätten aufgrund sinkender Kryptowährungskurse größere Grafikkarten-Bestellungen komplett eingestellt oder verschoben. In Zukunft setzten sie außerdem verstärkt auf spezialisierte Mining-Hardware, die ein besseres Verhältnis von Anschaffungs- und Betriebskosten biete als Gaming-Grafikkarten. Die spezielle Mining-Hardware wird voraussichtlich ab dem dritten Quartal 2018 ausgeliefert.
Laut Digitimes sollen Preissenkungen für Grafikkarten die Folge sein: Die Gewinnspanne habe zuletzt bei 50 Prozent gelegen und soll nun auf 20 bis 25 Prozent sinken.
Ursprünglicher Artikel vom 7. April 2018:
Entgegen der Prognosen: Preise für Grafikkarten sinken wieder
Der Chiphersteller Nvidia erwartet eigentlich, dass Grafikkartenpreise weit über der offiziellen Preisempfehlung noch bis Ende des Jahres die Regel sind. Der aktuelle Trend spricht eher dagegen.
Die Webseite Wccftech untersuchte die Entwicklung der Preise für Mittelklasse- und Highend-Grafikkarten bei Amazon USA. Diese sollen im März durchschnittlich um rund 25 Prozent gefallen sein.
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Die reduzierten Preise gelten sowohl für AMD- als auch Nvidia-Karten über alle Modelle hinweg. Die Preise einzelner Karten sanken um mindestens 15 Prozent hoch bis zu 30 Prozent. Damit einher geht eine insgesamt bessere Verfügbarkeit der Karten.
Gründe für die sinkenden Preise könnten der aktuelle Abwärtstrend bei Kryptowährungen sein sowie eine für Sommer angekündigte neue Hardware speziell für Miner. Sie soll deutlich effizienter schürfen als Grafikkarten.
Normalisierung am Markt oder vorübergehende Entspannung?
Erst kürzlich äußerte Nvidia-Chef Jensen Huang (wir berichteten), dass die Grafikkartenindustrie nicht einmal "ansatzweise in der Nähe" davon sei, die Nachfrage am Markt vollständig befriedigen zu können.
Nun könnte Huang nicht mit einem abflauenden Krypto-Hype oder spezieller Miner-Hardware gerechnet haben. Allerdings sagte er auch, dass Krypto-Schürfer nur einen kleinen Teil der gesamten Grafikkartenverkäufe ausmachen.
Huangs Prognose und der von Wccftech beschriebene Preistrend passen daher nicht wirklich zusammen. Allerdings rechnet Huang neben Gamern und Minern zusätzlich mit der KI-Branche als Kundschaft.
Für Virtual Reality sind günstige und schnelle Grafikkarten wichtig, da VR-Brillen nach mehr Leistung verlangen als herkömmliche Monitor-Anwendungen. Die nächste Generation VR-Brille dürfte Ende des Jahres oder 2019 mit noch höher aufgelösten Displays an den Start gehen, also nach noch mehr Grafik-Performance verlangen. Vorbote ist HTCs Vive-Pro-Brille (Testbericht), die für eine gute VR-Erfahrung eine GTX 1070 benötigt.
In Deutschland scheinen die etwas günstigeren Preise noch nicht so richtig angekommen zu sein: Bei Amazon kosten schnelle Nvidia- und AMD-Chips noch immer deutlich mehr als die offizielle Preisempfehlung es vorsieht.
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