Magic Leap: Neuer Comic-Deal, Prototyp "so groß wie ein Kühlschrank"
Magic Leap will Comics in der Mixed Reality inszenieren und findet dafür einen erfahrenen Partner.
Das Augmented-Reality-Startup Magic Leap kündigte auf der New York Comic Con eine App des auf digitale Comics spezialisierten Verlegers Madefire an. Laut dem Madefire-CEO Ben Wolstenholme arbeiten die beiden Unternehmen bereits seit fünf Jahren zusammen.
Nach seiner Beschreibung stellt die Magic-Leap-App Comics ähnlich dar wie die Virtual-Reality-Variante für Samsung Gear VR (siehe Video unten), die das digitale Comic mit einer 360-Grad-Szenerie und einem 3D-Tiefeneffekt erweitert. Zusätzlich soll es möglich sein, den realen Raum mit digitaler Kunst aus dem Comic zu dekorieren.
___STEADY_PAYWALL___Wolstenholme erklärt, dass Magic-Leap-Nutzer Comic-Seiten an Wände heften oder dreidimensional im Raum anzeigen können. Außerdem soll die Magic-Leap-Version besonders hübsch aussehen und Text gut lesbar anzeigen: "Alles ist sehr scharf und wirkt lebendig", verspricht Wolstenholme.
Madefire will den gesamten Katalog in die Mixed Reality portieren, in dem befinden sich bekannte Marken von Marvel und DC. Zusätzlich stellt das Unternehmen die für die Kreation der Augmented-Reality-Comics eingesetzten Autorenwerkzeuge kostenlos als Web-Editor bereit. Künstler sollen damit ohne Programmiererfahrung ihre Comics als AR-Version publizieren können. Ergänzend arbeiten Magic Leaps interne Studios an eigenen AR-Comics.
POW! BAM! ZAP! Other noises! That’s the sound of us teaming up with @Madefire to reimagine the way stories are told in our #LatestLeap #NYCC pic.twitter.com/kkaRe80Pn9
— Magic Leap (@magicleap) 7. Oktober 2017
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Der erste Prototyp war so groß wie ein Kühlschrank
Für die Webseite Glixel erinnert sich Wolstenholme an seinen ersten Kontakt mit Magic Leaps Technologie. Der Brite reiste 2013 nach einer Kontaktaufnahme seitens Magic Leap nach Florida, um sich einen frühen Prototyp anzusehen.
Dieser sei deutlich größer gewesen als erwartet - so groß wie ein Kühlschrank und er musste seinen Kopf hineinstecken - aber die Darstellungsqualität habe ihn überzeugt. "Ich dachte, dass das digitale Objekt real sei, mit mir im Raum. Es war sehr überzeugend", sagt Wolstenholme.
Er dürfte die gleiche Demonstration erlebt haben, mit der Magic Leap Konzerne wie Google oder Alibaba davon überzeugte, hunderte Million US-Dollar in das Startup zu investieren. Die kritische Frage ist, ob es Magic Leap gelingt, diese technologische Ausgangsbasis bei gleicher visueller Qualität so zu verkleinern, dass sie in ein Mainstream-Gerät passt.
Nur eine Chance für den ersten Eindruck
Laut Anthony Williams, Vizepräsident der Magic Leap Studios, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile fast 1.500 Mitarbeiter, die über acht Standorte in den USA, Israel und in Europa veteilt sind. Rund 800 Mitarbeiter sind am Hauptsitz in Florida untergebracht.
Williams erklärt die Geheimniskrämerei rund um das Produkt: "Wenn wir jetzt etwas zeigen, das nicht funktioniert, dann werden wir geschlachtet", glaubt Williams. "Man hat nur eine Chance für die Enthüllung. Diesen Ersteindruck kann man nicht wiederholen."
Das Unternehmen wisse genau, wo es stehe und sei von sich selbst überzeugt. "Wir sehen die Reaktionen der Leute, die das Gerät testen und das nährt uns", sagt Williams.
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