Googles VR-Expertin: Google setzt viel auf Virtual und Augmented Reality
Jessica Brillhart ist Googles führende Virtual-Reality-Filmerin und betreute zahlreiche VR-Projekte. Sie stört, dass der Zugang zu VR-Technologie noch so stark beschränkt ist.
Brillhart beschäftigt sich in erster Linie mit Realfilm in Virtual Reality. Ihr neuestes Projekt heißt „Voyager VR“ und beamt den Nutzer in die Probe eines Orchesters und den Alltag der Ureinwohner der USA, den Navajo.
Im Gespräch mit der Webseite Screendaily nennt Brillhart Interaktivität, Augmented Reality, WebVR und künstliche Intelligenz als wichtige Themen in ihrem Feld. Besonders dringend müsse das Problem der hohen Einstiegsbarriere gelöst werden. Highend-VR sei teuer, der Aufbau komplex, das Design der Geräte schrecke viele Menschen ab.
___STEADY_PAYWALL___„Es gibt eine tiefgreifende Barriere bei Zugang und Verbindung zu VR, mit der wir uns kritisch auseinandersetzen müssen“, sagt Brillhart.
VR muss sich auf kein Format festlegen
Kein Problem sieht Brillhart darin, dass Virtual Reality noch kein optimales Format gefunden hat, in dem sie völlig aufgeht. Stattdessen experimentieren Medienprofis aus verschiedenen Bereichen mit der Technologie.
„Andere Medien nutzen Virtual Reality und schauen, was man damit machen kann – oder was nicht“, sagt Brillhart. Dies sei eine großartige und wichtige Sache, denn so erkenne man die Stärken und Schwächen des Mediums.
Beispielsweise merke ein 360-Filmer schnell, dass er den Filmschnitt nicht wie gewohnt einsetzen kann. „Die beiden Medien sind komplett verschieden, darauf muss man achten“, sagt Brillhart.
Der Formfaktor wird kein Problem bleiben
Gerade Filmern steht im Wege, dass aktuelle VR-Brillen noch recht klobig, unbequem und nicht besonders ansehnlich sind. Viele Menschen setzen die Geräte nicht gerne auf und wenn dann nur für wenige Minuten.
„Ich denke, dass uns allen klar ist, dass sich die Technologie schnell entwickelt“, sagt Brillhart. „Wir sollten uns keine Sorgen machen, dass der aktuell störende Formfaktor ein Indikator für die Zukunft ist.“
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Ein langer VR-Film müsse nicht 90 Minuten dauern, sondern könne auch verschiedene Handlungsstränge mit unterschiedlichen Enden bieten, sodass man den gleichen, kurzen Inhalt wiederholt ansehen möchte.
360-Videos hätten außerdem die Chance, einzigartige Verbindungen zu den Zuschauern herzustellen, die mit dem herkömmlichen Film nicht möglich seien.
Respekt vor Pionieren
Großen Respekt hat Brillhart vor den Pionieren, die derzeit mit dem neuen Medium experimentieren, viel riskieren und es voranbringen. „Es ist teuer, die Technologie für die Produktion ist nicht einfach zugänglich und der Markt ist äußerst fragmentiert“, sagt Brillhart.
Interaktivität in VR-Videos – von der Kopfbewegung einmal abgesehen – ist für Brillhart ein zweischneidiges Schwert. Sie sei zwar ein großer Fan von interaktiven Erfahrungen, aber die Interaktion sei eine Story in sich und könne so vom Kern der Handlung ablenken.
„Google wettet viel auf VR und AR – und sie versuchen, das alles mit uns gemeinsam herauszufinden“, sagt Brillhart.
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