Bericht: Google enttäuscht von Daydream-Nutzungszahlen, senkt Preis
Offenbar läuft Googles VR-Initiative Daydream langsamer an als gedacht. Das Unternehmen will nachhelfen.
Laut einem Bericht der US-Webseite The Information ist Google unzufrieden mit den bisherigen Verkaufs- und Nutzungszahlen der VR-Brille Daydream View. Dazu passend scheint auch der Abverkauf von Daydream-Apps zu stocken.
Google reagiert und senkt den Preis der VR-Brille in den USA um 30 US-Dollar, von 79 US-Dollar auf 49 US-Dollar. In Deutschland liegt der Preis wie gehabt bei 69 Euro.
___STEADY_PAYWALL___Außerdem soll Google die Hersteller von Daydream zertifizierten Smartphones darum gebeten haben, eigene VR-Brillen herzustellen und diese kostenlos mit ihren Android-Smartphones auszuliefern. Ähnlich handhaben das Samsung und Oculus bei Gear VR und erreichten mit dieser Strategie immerhin eine Installationsbasis von rund fünf Millionen Geräten weltweit.
Googles VR-Brille Daydream View dient nur als Referenzmodell, im Prinzip können Hersteller jede erdenkliche Smartphone-VR-Halterung beilegen. Beispielsweise wirkt ein Modell von Huawei, das für Daydream freigegeben ist, beinahe wie ein Klon von Samsung Gear VR.
Mobile-VR in der Sinnkrise?
Die Gründe für den langsamen Marktstart können vielfältig sein. Zum einen bietet Daydream keine bemerkenswerte technische Innovation. Der beigelegte Bewegungscontroller, das einzige Alleinstellungsmerkmal des Geräts gegenüber vergleichbaren Produkten, funktioniert mehr schlecht als recht. Im Vergleich zu VR-Brillen für PC und Konsole ist Mobile-VR noch weiter von einem technologischen Reifegrad entfernt, der VR interessant macht für die breite Masse.
Zum anderen war der Einstiegspreis für Daydream bislang viel zu hoch. Zum Marktstart zahlte man für das benötigte Pixel-Smartphone von Google samt VR-Ausrüstung bis zu 1.000 Euro.
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Zumindest dieses Problem könnte sich in den kommenden Monaten abschwächen, wenn Daydream-Hardware von mehr Herstellern auf den Markt kommt. Bislang sind drei weitere Geräte bekannt, die Googles neue VR-Plattform zeitnah unterstützen werden.
Unabhängig vom Preis hat Mobile-VR ein noch grundlegenderes Problem zu lösen: Das der fehlenden Zielgruppe. Während Highend-VR mit dem PC und der Konsole zumindest Enthusiasten begeistern kann, ist noch nicht raus, welcher Personenkreis die Handy-Brillen dauerhaft nutzen soll - und für welche Inhalte.
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