AMD: Virtual-Reality-Brille Sulon Q kommt erst im Herbst
Auf der Game Developers Conference im März stellte AMD überraschend Sulon Q vor. Die VR-Brille hat Sensoren für Inside-Out-Tracking verbaut und wird als Mixed-Reality-Gerät vermarktet. Hersteller des Geräts ist Sulon Technologies.
Eigentlich sollte Sulon Q schon jetzt in den Regalen der Händler liegen. Bei der Ankündigung im März 2016 sprach AMD von einer Veröffentlichung noch vor Sommer 2016. Der Termin verstrich und seit der Ankündigung wurde es still um das ambitionierte Projekt. Nun gibt der Hersteller und AMDs Kooperationspartner Sulon Technologies ein Lebenszeichen von sich.
Bloomberg besuchte das Unternehmen und befragte Dhan Balachand, Gründer von Sulon Technologies, zum aktuellen Stand der Dinge. Das Gerät solle nicht als reines Gaming- und Entertainment-Device dienen, sondern auch mit Desktop-Programmen wie Excel oder einem Web-Browser kompatibel sein, heißt es in dem Bericht. Balachand vergleicht sein Produkt mit einem Dieselmotor - der habe ebenfalls viele unterschiedliche Anwendungsszenarien.
___STEADY_PAYWALL___Die Auflösung mit 2.560 x 1.440 Pixeln (Bildwiederholrate 90 Hz, FoV circa 110 Grad) entspricht zwar dem aktuellen Standard, das reicht aber nicht aus, damit die VR-Brille ein brauchbarer Ersatz für den Monitor wird. Außerdem hat Sulon Q deutlich weniger Leistung als ein aktueller PC oder eine Spielekonsole. Dafür arbeitet die Brille komplett eigenständig und braucht keinen externen Zuspieler.
Veröffentlichung erst im Herbst - Entwicklungsumgebung soll zeitnah folgen
Unklar ist, woher die hochwertige Software kommen soll, die die speziellen Features der Sulon-Brille - beispielsweise die Gestensteuerung und das neue Trackingverfahren - sinnvoll einsetzt. Laut Balachand arbeitet Sulon Technologies bereits mit einer Reihe von Entwicklern zusammen. Weitere sollen folgen, wenn das Unternehmen zeitnah ein Software-Entwicklerkit für Unity und eventuell die Unreal Engine freigibt. Eine eigenständige Entwicklungsumgebung soll ebenfalls veröffentlicht werden. Mit der können laut Balachand bereits existierende Inhalte "sehr schnell" auf das Sulon-System portiert werden.
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Die Veröffentlichung von Sulon Q wurde neu für Herbst 2016 angesetzt. Der Preis soll niedrig genug sein, um möglichen Käufern einen attraktiven Gegenwert zu bieten und hoch genug, um die Technologie weiter zu verbessern. Balachand nennt unter anderem das Eye-Tracking als interessantes Feature für einen möglichen Nachfolger.
Anders als im März gibt es nun Wettbewerb für Sulon Q. Intels neue VR-Brille "Project Alloy" schlägt genau in die gleiche Kerbe wie das Produkt von Konkurrent AMD. Allerdings geht Alloy nicht in den freien Verkauf, sondern soll Herstellern und Entwicklern als Blaupause für eigene Produkte dienen.
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