Sind aufrüstbare modulare VR-Brillen die Zukunft?
MIXED-Leser Julian Bindernagel wollte von uns wissen, ob es in Zukunft modulare VR-Brillen geben wird, die man aufrüsten kann. Hier ist unsere Antwort.
In den MIXED-Leserfragen beantworten wir jeden Montag eine Frage, die unsere Leserschaft beschäftigt. Schickt eure Frage an tomislav@mixed.de mit dem Betreff "Leserfragen" und mit etwas Glück beantworten wir sie euch am darauffolgenden Montag.
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Die MIXED-Leserfrage dieser Woche stammt von Julian Bindernagel:
Wird es in Zukunft modulare VR-Brillen geben, die man aufrüsten kann (Linsen, Display) oder wird es wie bei Smartphones sein?
Hallo Julian
Für eine sehr, sehr ferne Zukunft kann ich das nicht ausschließen, aber für die nächsten Jahre oder gar das nächste Jahrzehnt halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass sich modulare, aufrüstbare VR-Brillen durchsetzen werden. Zumindest in dem Sinne, dass man integrale Komponenten (Chipsatz, Display oder Linsen) ohne große technische Kenntnisse austauschen und aufrüsten kann.
Modulare VR-Brillen gibt es bereits in Form des PC-VR-Headsets Somnium VR1 (siehe Artikelbild), bei dem man zwischen Modulen für Handtracking, Eyetracking und Passthrough wählen kann. Diese Geräte sind jedoch für Enthusiasten und Tüftler gedacht und kosten zwischen 1.900 und 3.900 Euro. Eine technische Aufrüstbarkeit im obigen Sinne ist meines Wissens nicht gegeben.
Dass die kurz- und mittelfristige Zukunft der VR-Brillen nicht modular sein wird, liegt daran, dass es sich um stark optimierte Systeme handelt, bei denen jedes einzelne Element aufeinander abgestimmt sein muss. Das gilt insbesondere für autarke Geräte.
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Ähnlich wie bei Smartphones sind den Herstellern autarker VR-Brillen enge Grenzen hinsichtlich Stromverbrauch, Wärmeentwicklung und Rechenleistung gesetzt. Gleichzeitig sollen die Geräte möglichst kompakt und leicht sein. Modularität lässt sich mit diesen Einschränkungen nur schwer vereinbaren.
Bei VR-Brillen kommt hinzu, dass die Technologie noch weit von einer Standardisierung entfernt ist und sich in rasantem Tempo weiterentwickelt. Existierende Geräte haben teilweise sehr unterschiedliche Hardware-Features (Passthrough, Eyetracking etc.) haben und Spezifikationen, die heute als erstklassig gelten, sind morgen bereits überholt. Mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten und sie in modularen Systemen zu berücksichtigen, wird auf absehbare Zeit ein Ding der Unmöglichkeit bleiben.
Ich könnte mir vorstellen, dass in einer entfernten Zukunft, in der die standardmäßigen Hardware-Features einer VR-Brille feststehen und die Geräte als Allzweckcomputer dienen und damit auch eine weitere Verbreitung erfahren, Modularität eine größere Rolle spielen wird.
Liebe Grüße
Tomislav
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