"AR-Mythbuster" Karl Guttag äußert Zweifel an Metas Orion-Brille

Der Display-Experte Karl Guttag vermutet, dass der AR-Brillen-Prototyp Orion Mängel aufweist, die Meta kaschiert hat.

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Metas Demo der AR-Brille Orion hat viel Staub aufgewirbelt und die Frage aufgeworfen, ob Meta es als erstes Unternehmen überhaupt geschafft hat, eine AR-Brille zu bauen, die den Namen verdient hat. Ein Gerät, das ein gutes AR-Display mit weitem Sichtfeld hat, ohne den Formfaktor einer Brille zu sprengen.

Der für seine kritische Anti-Hype-Haltung bekannte Display-Experte Karl Guttag hat gestern eine neue Artikelreihe über Orion gestartet. Der erste Artikel befasst sich mit dem einzigartigen Wellenleiter-Display aus Siliziumkarbid und ist eine Zusammenfassung und Analyse dessen, was die Presse und Meta selbst darüber gesagt haben. Eine spannende Lektüre für AR-Fans und Display-Nerds.

Eye-Glow, Lichtdurchlässigkeit, Auflösung

Guttag selbst konnte die AR-Brille noch nicht ausprobieren, das durften nur eine Reihe auserlesener und öffentlichkeitswirksamer Pressevertreter, Influencer und Freunde Metas wie Nvidia-CEO Jensen Huang. Guttag schreibt:

"Es ist ein wenig enttäuschend, dass die Demos nur ausgewählten 'eingeladenen Medien' angeboten wurden, denen es größtenteils an fundiertem Fachwissen im Bereich der Display-Technologie mangelt und die durch eine "gute" Demo leicht manipuliert werden können. Infolgedessen gibt es keine Informationen über die Bildqualität des virtuellen Displays oder über etwaige Probleme beim Blick durch die Wellenleiter (die es geben muss)."

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Guttag wundert sich zum Beispiel, dass niemand den Eye Glow-Effekt der AR-Brille erwähnt, der in den Videos deutlich zu sehen ist. Dabei handelt es sich um Reflexionen, die bei dieser Art von Wellenleitern üblicherweise auftreten und den Blickkontakt mit dem Brillenträger, wenn nicht verhindern, so doch erschweren - ein No-Go für ein kommerzielles Produkt, das Meta in den nächsten drei bis fünf Jahren anstrebt.

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Orion-AR-Brille mit sichtbarem Eye-Glow-Effekt.

Orion-AR-Brille mit gut sichtbarem Eye-Glow-Effekt. | Bild: The Verge, Screenshot von Karl Guttag

Ein weiteres potenzielles Problem bei dieser Sorte Wellenleiter sei die Lichtdurchlässigkeit, die in den Videos zu variieren scheint und die Frage aufwirft, ob die AR-Brille Dimming einsetzt. Guttag geht von seinen bisherigen Erfahrungen davon aus, dass die AR-Brille mindestens 50 Prozent lichtundurchlässig ist. Er macht außerdem auf die niedrige Auflösung von 13 PPD aufmerksam (aus der Meta kein Geheimnis macht und im Endprodukt verbessern will).

Solange er die AR-Brille nicht selbst ausprobieren und analysieren konnte, bleibt Guttag skeptisch. "Orion und Apple Vision Pro sind, was ich 'Flugzeuglandungen' nenne, bei denen wir den Stand der Dinge sehen, der mit riesigen Investitionen möglich ist. Leider bestätigen sie eher, wie weit die Technologie noch von der Massenproduktion entfernt ist. Sie haben nicht nur ein Problem, sondern viele Probleme, und die Behebung eines Problems verschlimmert die anderen Probleme auf irgendeine Weise."

Diesen und kommende Orion-Analysen könnt ihr auf Guttags Webseite KGonTech einsehen.

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Quellen: KGonTech