Das furchterregendste VR-Horrorspiel aller Zeiten? – Madison VR ausprobiert
Madison VR versetzt Playstation VR-2-Fans seit gestern in Angst und Schrecken. Aber ist es wirklich das gruseligste VR-Spiel?
Im Jahr 2022 wollte das Science of Scare Project herausfinden, was das gruseligste Videospiel aller Zeiten ist. Es ließ 200 Personen 45 Horrorspiele der letzten drei Jahrzehnte spielen und maß ihren Puls. Madison sorgte für den höchsten Blutdruck und wurde zum gruseligsten Videospiel aller Zeiten gekürt, noch vor Titeln wie Titeln Resident Evil 7, Dead Space und Five Night’s at Freddy’s 4.
Gestern erschien nach zahlreichen Verschiebungen eine VR-Portierung des Horrorspiels für Playstation VR 2. Was auf einem Flachbildschirm schon eine Zumutung ist, dürfte in VR noch viel, viel schlimmer sein.
Ich habe das Experiment gewagt und Madison VR über zwei Stunden gespielt. Ich werde es nicht zu Ende spielen, aber nicht aus den Gründen, die ihr vermutet.
Das Gefühl der Wehrlosigkeit
Madison VR wirft euch mitten ins Geschehen und erst nach und nach erfahrt ihr durch Hinweise aus der Umgebung wie Zeitungsausschnitte und Kassetten, was im Gange ist. So viel sei verraten: Ihr erwacht im Körper eines Jugendlichen, der von einem Dämon besessen ist und dessen Realität ein surrealer Fiebertraum ist.
Während meiner kurzen Spielzeit erkundete ich ein Haus, in dem unheimliche Dinge vor sich gehen. Dabei traf ich auf unmögliche Verknüpfungen von Räumen, Dinge, die wie von Geisterhand hinter meinem Rücken auftauchten und wieder verschwanden und allerlei andere Wahnvorstellungen. Zumindest in den ersten zwei Stunden spielt Madison VR hauptsächlich die psychologische Karte, ohne allerdings auf Jumpscares zu verzichten.
Eine wichtige Rolle spielt die Polaroidkamera, mit der man Licht in dunkle Ecken bringen kann und Rätsel lösen muss. Kämpfe gab es in meinen Spielabschnitten nicht, Madison VR will euch ein Gefühl der Wehrlosigkeit vermitteln und das gelingt dem Spiel ausgezeichnet.
Eine VR-Portierung mit Mängeln
Das Studio versteht es, eine gruselige Atmosphäre zu schaffen. Aber statt mit meiner Angst und meinem Dämon kämpfte ich eher mit dem unlogischen Rätseldesign und ungelenken Objektinteraktionen der VR-Portierung. Letztere sind teilweise so schlecht umgesetzt, dass sich Bloodious Games genötigt sah, ein Update nachzuliefern, das anhand von Bildern und Text erklärt, wie man mit spielrelevanten Gegenständen interagiert.
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Ich hatte unter anderem Schwierigkeiten, ein Kassettengerät zu öffnen und wusste nicht, ob das ein Bug war oder ob ich erst etwas anderes machen musste, um im Spiel weiterzukommen. Das Ergebnis war, dass ich eine Stunde im Haus herumirrte auf der Suche nach einer anderen Lösung.
Das Spiel überhäuft einen mit rätselhaften Hinweisen, verschlossenen Türen und Schlössern, ohne dass man weiß, was man als Nächstes tun muss. Selbst mit der Hilfe meiner Nachbarin, die neben mir saß und mir Lösungen aus dem Internet zuflüsterte, war es zuweilen schwer, voranzukommen.
Ein Gruselmeilenstein - oder nicht?
Meine Erfahrung mit Madison VR war im Großen und Ganzen eher frustrierend als beängstigend. Würde ich es weiterspielen, dann lieber am Monitor und mit Gamepad. Leider geht das nicht, da die Flatscreen-Version separat verkauft wird.
Abgesehen von den Objektinteraktionen ist Madison VR eine solide VR-Portierung. Grafik, Auflösung und Bildrate sind ansprechend. Positiv hervorzuheben sind auch die haptischen Effekte der Controller und des Headsets und das Sounddesign, das viel zur Immersion beiträgt.
Ist Madison VR das gruseligste VR-Spiel aller Zeiten? Zumindest nach den ersten zwei Stunden kann ich diese Frage mit einem Nein beantworten. Resident Evil 7 auf der ersten Playstation VR bleibt für mich die unangefochtene Messlatte. Was nicht heißt, dass euch Madison VR nicht das Fürchten lehren wird. In Sachen Atmosphäre und Jumpscares spielt es ganz oben mit und einmal habe ich so laut geschrien, dass meine Nachbarin fast vom Stuhl gefallen wäre.
Madison VR könnt ihr für 35 Euro im Playstation Store erwerben.
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