Meta Quest 3: Was taugt Metas neues Mixed-Reality-Spiel?
Meta hat ein Mixed-Reality-Spiel veröffentlicht, das so ziemlich jedes Register zieht. Ich habe es ausprobiert.
Meta jüngste Showcase-App heißt Cryptic Cabinet und ist ein Escape-Room-Spiel, das für Mixed Reality und Hand-Tracking ausgelegt ist und lokalen Mehrspieler unterstützt, sofern euch zwei Headsets zur Verfügung stehen.
Metas Showcase-Apps sind in erster Linie dazu da, die Möglichkeiten einer Technologie offenzulegen und ein Muster für Entwickler:innen abzugeben. Der Code von Cryptic Cabinet ist wie der anderer Showcase-Apps frei auf Github verfügbar.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung von Mixed-Reality-Apps ist, dass sich die Inhalte an die individuellen Räumlichkeiten der Nutzer:innen anpassen. Cryptic Cabinet soll genau diesen Anwendungsfall beispielhaft vorführen.
Wenn das Wohnzimmer zum Laboratorium wird
Ich habe das Mixed-Reality-Spiel ausprobiert und dafür meine Wohnung gescannt und Gegenstände wie Tische und Sofas eingezeichnet. Das ist wichtig, damit die virtuellen Objekte nicht von den physischen Objekten verschluckt und Interaktionen so unmöglich werden.
Bevor ihr in die Erfahrung startet, lässt euch Cryptic Cabinet sehen, wo die virtuellen Gegenstände in der Wohnung platziert werden und manche Objekte könnt ihr sogar verschieben. Ein nützliches Feature.
Ich war erstaunt, wie viele verschiedene Gegenstände Cryptic Cabinet in den Raum projiziert. Mein Wohnzimmer war jedenfalls prall gefüllt und selbst an den Wänden und auf Oberflächen wie Tischen wurden interaktive Gegenstände platziert: der namensgebende geheimnisvolle Schrank, ein Tisch mit beweglichem Planetensystem, wissenschaftliche Geräte und vieles mehr.
Das Erlebnis wert, trotz Frustpotenzial
Ich will an dieser Stelle nichts spoilern und stattdessen etwas zur Technik sagen.
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Cryptic Cabinet ist ziemlich ehrgeizig im Vergleich zu anderen Mixed-Reality-Spielen und besitzt ein paar Kniffe, die ich so nirgends sonst gesehen habe. Doch leider stellt die ungereifte Mixed-Reality-Technologie der Quest 3 der Erfahrung immer wieder ein Bein.
Das fängt bei der unglücklichen Platzierung virtueller Gegenstände an und hört beim ungenauen und hakeligen Hand-Tracking auf, das Interaktionen zu einer Geduldsprobe macht. Ein virtuelles Fenster wurde an meiner Balkontür platziert und ein Gemälde hinter einer aus der Wand ragenden Ablage, sodass ich Mühe hat, mit dem Bild zu interagieren.
Hier und da kreiert das Spiel magische Momente: Wenn man eine virtuelle Glühbirne mit der bloßen Hand eindreht oder eine Lampe das Licht im Raum künstlich verändert. Cryptic Cabinet lässt das Potenzial der Mixed Reality im Ansatz erkennen, aber zugleich frustriert es und zeigt, wie tief die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt.
Mixed-Reality-Fans würde ich das Spiel dennoch empfehlen, da es ambitionierter ist als die meisten bisherigen Anwendungen dieser Art und noch dazu recht umfangreich für eine Showcase-App.
Cryptic Cabinet könnt ihr App Lab herunterladen. Den Code und die Dokumentation findet ihr auf Github.
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