Virtual Reality: Microsoft forscht an Ambilight für VR-Brillen
Eine Art Ambilight für VR-Brillen soll das periphere Sichtfeld mit relevanten Farb- und Bewegungsinformationen auffüllen. Laut Microsofts Forschern kann das Motion Sickness vorbeugen.
Das durchschnittliche Sichtfeld aktueller VR-Brillen liegt bei rund 100 Grad. Vergleicht man das mit unserem realen Sichtfeld von circa 180 Grad und mehr, gleicht das einer Art Tunnelblick. Genau dieser Tunnelblick ist einer der Faktoren, der Bewegungsübelkeit in der virtuellen Realität auslösen kann. Zwar gibt es schon die VR-Brille StarVR mit einem Sichtfeld von bis zu 210 Grad, das entspricht in etwa dem Sichtbereich, den man in einem Motorradhelm hat, aber die Brille ist für den Endverbrauchermarkt noch zu teuer in der Produktion, da gleich zwei Displays mit 5K-Auflösung verbaut werden müssen, um das weite Sichtfeld bei guter Bildqualität zu ermöglichen. Außerdem hat kein privater Haushalt die nötige Hardware, um VR-Anwendungen mit 5K-Auflösung und mindestens 90 Bildern pro Sekunde darzustellen.
Visuelle Informationen in der Peripherie sind wichtig für die Glaubhaftigkeit einer virtuellen Umgebung und somit für die Immersion, auch wenn man diese nicht unbedingt bewusst wahrnimmt. Forscher von Microsoft hatten nun die Idee, dass man das periphere Sichtfeld in der VR-Brille auch mit einfachen, zum VR-Bild passenden Farbinformationen auffüllen kann. Dafür bauten sie ganze 70 LEDs direkt in ein Oculus Rift DK2 Entwicklerkit und integrierten eine Art Ambilight für Virtual Reality in das Gehäuse und rund um die Linsen.
___STEADY_PAYWALL___Mit den LEDs emuliert Microsoft ein Sichtfeld von bis zu 190-Grad, das sogar passend zu den Kopfbewegungen des VR-Brillenträgers pulsieren kann. Laut den Forschern soll das dass Situationsbewusstsein verbessern und gerade bei sensiblen Personen dazu beitragen, dass keine oder weniger Motion Sickness auftritt. In Microsofts Experimenten reagierten elf von 14 Probanden positiv auf das VR-Ambilight.
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Die Microsoft-Forscher entwickelten zwei Varianten der Brillenbeleuchtung sowohl für Oculus Rift DK2 als auch für eine prototypische Augmented-Reality-Brille. Entwickler können die Farb- und Bewegungscodierung der LEDs über eine Unity-Schnittstelle ansteuern und so relativ automatisiert an die eigene Anwendung anpassen. Ähnliche DYI-Ambilightkits gibt es zuhauf für TVs, der technologische Ansatz ist also nicht neu und sollte in der Umsetzung relativ günstig sein. Kits zum Aufrüsten bereits erhältlicher VR-Brillen wird Microsoft wohl kaum anbieten, aber vielleicht schafft es die Lösung ja direkt in die kommende Gerätegeneration.
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