Virtual Reality in 2020: VR-Brillen könnten social sein
Die Produktdesigner der Artefact Group zeigen Entwürfe für die VR-Brille der Zukunft. Diese sehen cool aus und sind deutlich sozialer als Oculus Rift und Co.
Zweifellos sind VR-Brillen noch eine eher hässliche und denkbar unsoziale Technologie. Nicht einmal der größte VR-Enthusiast dürfte das bestreiten wollen. Die Gestalter von Samsung, Oculus VR, HTC oder Sony haben sich zwar sichtlich ins Zeug gelegt, um die klobigen Geräte einigermaßen ansehbar zu machen, aber es bleibt dabei: Schön ist etwas anderes. Viel besser gefallen uns die Vorschläge der Artefact Group, die einen Ausblick darauf geben, wie die VR-Brillen der Zukunft aussehen und funktionieren könnten. Die Gruppe ist für teils abgefahrene Entwürfe bekannt, unter anderem entsprang der UFO-Look von Lytros Lichtfeldkamera Immerge den Köpfen der Artefact-Designer. Hinter den hier vorgestellten Konzeptstudien steckt natürlich (noch) kein reales Produkt - das sollte klar sein.
Die Artefact Group hat eine eigene Perspektive auf die Zukunft der virtuellen Realität. Diese kann man durchaus ernst nehmen, denn die Gestalter haben von Berufs wegen reichlich Erfahrung damit, wie Menschen auf neue Technologie reagieren, sie einsetzen und was Produkte erfolgreich macht oder floppen lässt. Damit Virtual Reality sich durchsetzt, heißt es im Blog des Unternehmens, müssten zukünftige VR-Brillen nicht nur mehr Immersion bieten, sondern auch deutlich mehr Inklusion; also eine Möglichkeit, die reale in die virtuelle Welt zu integrieren und andere Menschen am eigenen VR-Erlebnis teilhaben zu lassen. Laut der Artefact Group muss die VR-Brille der Zukunft
___STEADY_PAYWALL___- anderen Menschen die Möglichkeit geben, mit in die virtuelle Welt einzutauchen oder sie zumindest zu beobachten,
- die Kommunikation zwischen Menschen sowohl in der virtuellen als auch in der physischen Realität erleichtern
- und Nutzern eine Möglichkeit geben, bequem zwischen virtueller und bekannter Realität zu springen.
Wie könnte eine ansehbare und sozialkompatible VR-Brille aussehen?
Als Lösung schlagen die Designer ein externes Display auf der Außenseite der VR-Brille vor, das wahlweise die eigenen Augen oder die virtuelle Welt zeigt. Eine weitere Möglichkeit sind mehrere drahtlose Kopfhörer, die die Audiospur der VR-Erfahrung an Außenstehende ausgeben, während das Bild auf einem TV angezeigt wird.
Die ultimative Vision für Spieler ist der "Shadow"-Anzug, der alle Elemente für ein maximal immersives VR-Abenteuer direkt integriert hat. Dazu gehören Force Feedback, präzises Fingertracking, die Übertragung von Mimik auf einen virtuellen Avatar und ein externes Display, auf dem Zuschauer das Geschehen verfolgen können.
Das Konzept für die VR-Brille "Light" ist darauf ausgelegt, reale Umgebung und virtuelle Welt optimal zu vereinen. Ähnlich wie bei HTC Vive gibt es eine Kamera an der Vorderseite, die ein Bild der Außenwelt in die Brille überträgt. Zusätzlich sollen Geräusche aus der Umgebung über die Knochen direkt an das Innenohr weitergeleitet werden, auch wenn man Kopfhörer trägt. Auch die Light VR-Brille hat ein zusätzliches externes Display verbaut, das im Mixed-Reality-Modus die Augen des Brillenträgers nach außen zeigt. Eine Tiefenkamera überträgt Bewegungen des Nutzers in VR, kann aber auch die Umgebung scannen und erkennt, wenn sich eine Person nähert. Video und Audio sollen kabellos an andere Geräte gestreamt werden, so lassen sich die virtuellen Erlebnisse besser teilen.
Auch wenn die Konzepte der Artefact Group nicht in reale Produkte münden sollten, haben die Designer dort die Schwachstellen aktueller VR-Brillen sehr genau erkannt. Die liegen besonders im sozialen Bereich und die Entwürfe zeigen sinnvolle Gegenmaßnahmen. Palmer Luckey und Co. sollten sich die Designstudien ganz genau ansehen, bevor sie sich mit den Prototypen der nächsten Generation befassen.
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