Virtual Reality: Eye-Tracking auch für mobile VR-Brillen

Virtual Reality: Eye-Tracking auch für mobile VR-Brillen

Schon im Januar auf der CES 2016 präsentierte das deutsche Unternehmen SMI eine mögliche Lösung für Eye-Tracking mit kabelgebundenen VR-Brillen wie Oculus Rift. Jetzt wurde die Technologie offenbar erfolgreich in mobile VR-Brillen integriert.

Ein neues Video zeigt laut SMI einen "Ausblick auf die Zukunft", in der Eye-Tracking-Technologien für Virtual-Reality-Brillen Standard sind. Als mögliche Anwendungsbeispiele zeigt das Unternehmen die Kontrolle von Menüs oder Spielen allein mit Blicken. Auch das "Foveated Rendering" funktioniert im mobilen Kontext, das Video deutet einen Performancegewinn von rund 100 Prozent und mehr an. Das könnte Eye-Tracking gerade für mobile VR-Brillen zu einer Schlüsseltechnologie machen, da hier die zusätzliche Performance besonders dringend benötigt wird. Die meisten VR-Apps für Android oder Gear VR sind grafisch sehr schlicht und haben daher nicht den gleichen Wow-Faktor wie die Demonstrationen für Oculus Rift und Co. Außerdem würden sich die zusätzlichen freien Ressourcen auch positiv auf die Hitzeentwicklung und den Akkuverbrauch auswirken, zwei häufige Kritikpunkte bei Smartphone-VR.

"Wir freuen uns darauf, mit den führenden Herstellern von Virtual-Reality-Brillen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Eye-Tracking in die zweite Generation VR-Brillen integriert wird", sagt Christian Villwock von SMI. Die mobile Eye-Tracking-Lösung des deutschen Unternehmens soll ab März an Forscher, Entwicklerstudios und Hardware-Hersteller in Form von Entwicklerkits verkauft werden. Laut Villwock baut SMI die Technologie auf Wunsch auch in vorhandene VR-Brillen wie Gear VR oder Oculus Rift DK2 ein, allerdings würde das "mehrere tausend US-Dollar kosten" und ist dementsprechend uninteressant für Endkunden.

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Ziel von SMI sei es, Zulieferer für die großen Hersteller von VR-Brillen zu werden, sagt Villwock gegenüber UploadVR. "Wir haben keine Kontrolle über die Zeitplanung von Oculus oder Samsung, aber wir sind bereit, wenn sie bereit sind. [...] Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die nächste Generation VR-Brillen mit Eye-Tracking ausgestattet ist. 'Foveated Rendering' ist auch ein Muss."

Mit der Meinung ist Villwock nicht alleine. Unter den weltweiten Eye-Tracking-Spezialisten entsteht im Bereich Virtual Reality gerade ein harter Verdrängungswettbewerb. Zahlreiche Unternehmen buhlen um die Gunst der großen Hersteller, die noch dazu an eigenen Lösungen arbeiten. "Wir erforschen alle Möglichkeiten. Ich weiß ganz genau, welche Technologien Oculus VR für das Eye-Tracking parat hat. Wir werden das Thema nicht ignorieren, aber noch kann ich nicht viel dazu sagen", sagte Rift-Erfinder Palmer Luckey im Oktober 2015 dem Online-Magazin UploadVR. Neben SMI bezeichnet sich Tobii aus Schweden selbst als “Weltmarktführer für Eye-Tracking-Lösungen”, kooperiert unter anderem mit Razer, um Eye-Tracking in die OSVR-Brille einzubauen. Auch das US-Startup "Eyefluence" machte in den vergangenen Wochen vermehrt auf sich aufmerksam und kombiniert Eye-Tracking zusätzlich mit Eye-Scanning-Verfahren. Die VR-Brille FOVE ist von Haus aus mit Eye-Tracking ausgestattet, erste Entwicklerkits sollen im Sommer verschickt werden. Auch in StarVR, eine VR-Brille der Starbreeze Studios, die in Europa und den USA in Virtual-Reality-Spielhallen eingesetzt werden soll, ist die neue Technologie ab Launch eingebaut.

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