Lecture VR: Lernen mit Oculus Rift und Co.
Wie könnte Virtual Reality sinnvoll eingesetzt werden, um den Unterricht zu verbessern? Darüber machen sich die Entwickler von "Immersive VR Education" Gedanken und präsentieren mit "Lecture VR" einen ersten Vorschlag.
Die App ist noch eine Pre-Alpha-Version, bietet also einen ganz frühen Einblick in die Vision und das Konzept hinter "Lecture VR". Gerade die grafische Gestaltung ist noch eher rudimentär und sollte bis zum Release noch deutlich verbessert werden. Die eLearning-App bietet eine Reihe an Features, eines davon ist die "projizierte Präsenz", also das Gefühl, dass Lehrende und Lernende sich wirklich gemeinsam in einem Raum befinden. Um dieses Gefühl der Präsenz zu erzeugen, ist unter anderem eine überzeugende Gestik wichtig; in einem ersten Video sieht man, wie die Moderatorin ihre Hände und Arme passend zu den Aussagen bewegt. Um diesen Effekt zu erzielen, werden die 3D-Controller von HTC Vive und Oculus Rift benötigt.
Mit "Lecture VR" können Lehrer in einer virtuellen Umgebung Unterricht geben und diesen auch aufzeichnen. Die App wird mit "tausenden" vorinstallierten 3D-Objekten ausgeliefert, mit denen die Lektionen grafisch aufgewertet und besser illustriert werden können. Die Entwickler nennen das "Virtual Learning Effect System", die Nutzung soll so einfach sein wie das Erstellen einer Präsentation mit Powerpoint. Der Biologieunterricht der Zukunft könnten dann so aussehen: Anstatt die afrikanische Tierwelt nur im TV oder auf Bildern zu zeigen, kann der Lehrer lebensgroße, authentisch animierte 3D-Modelle der Tiere mitten in den Klassenraum projizieren.
___STEADY_PAYWALL___Natürlich ist diese Funktion nicht auf Tiere begrenzt - alle Objekte, die sich mit dem Computer visualisieren lassen, können als digitales Anschauungsobjekt in den virtuellen Klassenraum projiziert werden. Als weitere Beispiele werden unter anderem ein DNA-Strang oder ein historisches Relikt gezeigt.
Außerdem ist in Virtual Reality der Unterricht nicht mehr auf die vier Wände im Klassenraum beschränkt. Auf Knopfdruck können Lehrer und Schüler in alle denkbaren Umgebungen reisen, passend zum Lerninhalt. Der Deutschunterricht über Goethe könnte dann beispielsweise direkt in einer authentischen Apfelweinkneipe im Frankfurt des 18. Jahrhunderts stattfinden. Und Goethe sitzt mit am Tisch, genießt eine Portion grüne Soße und einen Schoppen.
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Lecture VR soll zukünftig mit allen gängigen VR-Brillen funktionieren. Die erste Version, die noch 2016 erscheinen soll, ist vorerst aber nur mit Desktop-PCs, Oculus Rift und HTC Vive kompatibel. Die App soll dann kontinuierlich um neue Features erweitert werden. Selbsterklärtes Ziel von Immersive VR Education ist es, "Bildung global zu verändern und Lehrenden die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um den eigenen immersiven Unterricht zu gestalten." Das Motto des Unternehmens: "Lerne durch Erfahrung."
Immersive VR Education ist durch die "Apollo 11"-Mission bekannt geworden, einer Umsetzung der ersten Mondlandung für Virtual Reality, die nicht nur für Schüler gedacht ist. Die App erscheint zum Launch von Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR im ersten Halbjahr 2016, Schulen wird eine spezielle Version angeboten. Mehr Informationen zur "Apollo 11"-Mission und einen ersten Test gibt es hier. Auch Google arbeitet daran, Virtual Reality in die Schulklassen zu bringen. Bei "Expeditions" für Google Cardboard können Schulklassen gemeinsam Ausflüge zu besonderen Orten unternehmen, die man im echten Leben nicht so einfach besuchen könnte. Das Programm ist aktuell noch kostenlos, Schulen und Lehrer können sich direkt bei Google bewerben.
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