Im Kontext des gesellschaftlichen Nutzens von Virtual Reality wird diskutiert, ob die Technologie mehr Mitgefühl für das Leid anderer Menschen auslösen kann. Sie soll zum Treiber für positive Veränderung werden.
Im Oktober 2015 stiegen Bundestagsabgeordnete auf ein Schlauchboot in der Spree. Sie sollten am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, Flüchtling zu sein, zusammengepfercht auf engem Raum, um das eigene Leben fürchtend. "Es war beklemmend. Ich habe mich ausgeliefert gefühlt", sagt die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger nach dem Selbsterfahrungstest.
Eine ähnliche Aktion startete die norwegische Ministerin für Immigration und Integration Sylvi Listhaug, die sich für einige Minuten in einem Schwimmanzug in die Meerenge vor Lesbos warf. Die öffentlichkeitswirksame Maßnahme diente einerseits der Eigen-PR, entsprach aber gleichfalls dem Wunsch, für ein paar Minuten in die Rolle eines Flüchtlings zu schlüpfen.
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