Augmented Reality

Augmented Reality hilft bei Autismus: Emotionen erkennen mit Google Glass

Matthias Bastian
Google Glass hilft autistischen Kindern, Emotionen besser zu erkennen

Obwohl Google Glass im ersten Anlauf hart gefloppt ist, arbeitet Google weiter an der Augmented-Reality-Brille und sucht nach neuen Anwendungsszenarien. Zum Beispiel in der Medizin: Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Stanford-Universität untersucht Google wie Augmented Reality Menschen mit Autismus dabei helfen kann, Emotionen besser zu erkennen. Dafür haben die Wissenschaftler eine selbstständig lernende, intelligente Software entwickelt, die automatisch Gesichtsausdrücke erkennt. Die Software arbeitet in Echtzeit und kann dem Träger so ohne Verzögerung einfache Informationen zum Gemütszustand des Gegenüber übermitteln wie "fröhlich", "traurig" oder "überrascht".

Besonders Kinder mit Autismus sollen mit der Anwendung lernen, Emotionen selbstständig besser zu erkennen. Dafür werden Lernspiele oder auch Serious Games eingesetzt, also Anwendungen, bei denen Kinder spielend trainieren können, Emotionen zu lesen. Beispielsweise bekommen autistische Kinder die spielerische Aufgabe, eine Person mit einem bestimmten Gesichtsausdruck zu finden und Augenkontakt aufzunehmen. Gelingt das, werden sie im Spiel dafür belohnt.

Die Anwendung kann erkennen, wie häufig Augenkontakt hergestellt wurde. Quelle: Stanford Research, The Wall Lab

Von diesem relativ simplen Verhaltenstraining versprechen sich die Wissenschaftler langfristig mehr Nutzen als von der eigentlichen App. Denn Ziel ist es nicht, dass die Kinder durchgehend mit einer Augmented-Reality-Brille auf der Nase herumlaufen. "Wir möchten nicht, dass sie eine Prothese tragen müssen", sagt Nick Harber, einer der zuständigen Wissenschaftler der Stanford Universität.

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