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Waymo führt wieder autonome Taxifahrten in den USA durch. Kommt bald ein landesweiter Taxi-Service ohne Fahrer?

In Phoenix, Arizona, sind wieder fahrerlose Taxis unterwegs. Die Alphabet-Tochter Waymo schickt nach dem pandemiebedingten Zwangsstopp erstmals seit März wieder Fahrzeuge seines Waymo One-Services auf die Straße. Waymos autonom fahrende Taxis werden ein etwa 130 Quadratkilometer großes Gebiet in den Vororten von Phoenix befahren.

Waymo Taxis: Restart nach Corona-Stopp

Vor Beginn der Pandemie im März führte Waymo eigenen Angaben zufolge zwischen tausend und zweitausend Fahrten pro Woche durch. Fünf bis zehn Prozent davon seien damals schon fahrerlos gewesen. Diese Fahrten waren allerdings exklusiv für Fahrgäste, die an Waymos "Early Riders"- Programm teilnahmen.

Seit dem 8. Oktober führt Waymo ausschließlich autonome Fahrten ohne Sicherheitsfahrer durch. Bis Ende des Jahres sollen es etwa hundert pro Woche werden, danach mehr. Die ersten Fahrten werden für bereits registrierte Early Riders reserviert sein, die jetzt allerdings auch Freunde und Familienmitglieder mit ins Taxi nehmen dürfen. In den nächsten Wochen will Waymo neue Mitglieder annehmen.

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Waymos autonome Flotte wird von mehreren Spezialisten aus der Ferne überwacht, ähnlich wie bei Keolis autonomen 5G-Fahrzeugen in Stockholm. Die greifen allerdings nur in außergewöhnlichen Situationen ein.

Bemerkt das Waymo-Fahrzeug beispielsweise eine gesperrte Straße, fährt es rechts ran und kontaktiert den sogenannten "Flottenreaktionsspezialisten". Der bestätigt die Sperrung und weist das Fahrzeug an, eine alternative Route zu nehmen.

Autonome Taxifahrten: ein aufwendiger Prozess

Damit Waymo ein Gebiet für fahrerlose Fahrten erschließen kann, müssen verschiedene Schritte abgearbeitet werden. Als Erstes erstellt das Unternehmen hochdetaillierte Karten des Areals. Danach schickt Waymo seine Fahrzeuge mit Sicherheitsfahrern los, die bei Problemen eingreifen.

Während der Probefahrten werden vor allem Karten und das Zusammenspiel mit der Software geprüft. Um diese laufend zu verbessern, kooperiert Waymo mit Deepmind und setzt auf KI-Training. Erst wenn die Tests zufriedenstellende Ergebnisse liefern, schickt Waymo autonome Taxis auf die Straße. Um diesen Prozess für das 130 Quadratkilometer große Gebiet in Arizona abzuschließen, benötigte Waymo drei Jahre.

Waymo One: Das Schönwetter-Taxi?

Weitere Gebiete für autonome Fahrten in und um Phoenix zu erschließen, dürfte für Waymo aufgrund der bereits erlangten Erkenntnisse schneller gehen. Ein landesweit tätiger Taxi-Service wird aber noch eine Weile auf sich warten lassen. Denn: Arizona wurde nicht zufällig als erstes großes Testgebiet ausgewählt.

Empfehlung

Der Bundesstaat an der Landesgrenze zu Mexiko ist von weitläufigen Straßen, verhältnismäßig wenigen Fußgängern und fast ganzjährig sonnigem Wetter geprägt. Bedingungen, die Waymos Technik entgegenkommen. Starker Regen oder Schneefall, dichtes Verkehrsaufkommen und enge, verwinkelte Straßen werden weit mehr Testfahrten als in Arizona benötigen.

Quelle & Titelbild: Waymo

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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